Essen-Rüttenscheid. Mit 101 Babys sind im Juli so viele Kinder in Rüttenscheid zur Welt gekommen wie seit 25 Jahren nicht mehr – offenbar ein stadtweiter Trend.

101 Babys sind im Juli im Rüttenscheider Krupp-Krankenhaus zur Welt gekommen – so viele Kinder wie seit 25 Jahren nicht mehr. Der übliche Durchschnitt der Klinik liegt bei rund 80 Babys im Monat.

Das Krupp-Krankenhaus bestätigt damit einen stadtweiten Trend. So wurde im vergangenen Jahr mit 5101 in Essen angemeldeten Neugeborenen erstmals seit 2001 wieder die 5000-Marke geknackt. Zum Vergleich: Noch im Jahr 2011 lag die Zahl bei 4617. Nach Angaben von Barbara Erbslöh, Sprecherin des Amts für Statistik, liegt der erfreuliche Trend der vergangenen vier Jahre unter anderem daran, dass derzeit die Kinder der geburtenstarken Jahrgänge selbst Kinder bekommen.

Das Team im Krupp-Krankenhaus jedenfalls freut sich über die Zahlen. Nach Angaben von Krankenhaussprecherin Anette Ehrke-Schön wirkt auch die Schließung der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am St. Josef Krankenhaus in Werden auf die Zahlen in Rüttenscheid aus. Demnach würden vor allem Frauen aus dem Essener Süden und der Innenstadt, teilweise aber auch aus angrenzenden Städten wie Velbert entbinden.

Mehr Personal eingestellt

Grundsätzlich aber sieht sie die steigenden Zahlen vor allem im Team begründet: „Wir bieten wöchentlich Kreißsaalführungen an, bei denen die Eltern die Hebammen und Ärzte sowie die Räumlichkeiten kennenlernen können. Dadurch werden bereits vor der Geburt Hemmnisse abgebaut.“ Darüber hinaus habe das Krankenhaus versucht, sich mit individualisierter Geburtshilfe zu positionieren, „da wir ja nicht über eine Kinderklinik verfügen und so auf anderen Wegen versuchen, konkurrenzfähig zu bleiben. Dadurch haben wir uns etwa auch auf Themen wie Stillfreundlichkeit fokussiert“, erklärt auch Oberärztin Iris Fingerhut. So ist auf der Wochenstation nun auch eine Stillberaterin tätig, die Mütter zu Stillfragen berät.

Auch darüber hinaus hat die Geschäftsführung auf die steigenden Geburtenzahlen reagiert: So wurden in den vergangenen Monaten drei zusätzliche Hebammen und drei Kinderkrankenschwestern eingestellt, um den anhaltenden Ansturm zu bewältigen. Das Team ist so deutlich gewachsen: Neben drei Oberärztinnen und acht Assistenzärztinnen sind noch 13 festangestellte Hebammen und 13 Beleg-Hebammen in Rüttenscheid tätig.