Essen. Der Preis ist auf einem Tiefstand, daher warten Kunden nicht auf leere Tanks. Die Verbraucherzentrale rät zu Sammelbestellungen von Nachbarn.
Der Heizölpreis ist in den vergangenen Tagen deutlich gesunken. So günstig konnten sich Verbraucher seit Ende Januar nicht mehr eindecken. Den tiefsten Preis in diesem Jahr erreichte das Öl bereits am 14. Januar, als 100 Liter 51,27 Euro kosteten, sagt Martin Linkemann, Sprecher des Mineralölhandelsunternehmens Mobene mit Sitz an der Schützenbahn. So weit unten seien die Preise zuletzt 2009 gewesen. Den größten Schritt abwärts habe es aber bereits gegeben: Von rund 80 Euro, die 100 Liter noch Mitte 2014 kosteten, auf die rund 50 Euro im Januar.
Derzeit gebe es allerdings nur noch kleine Schwankungen im Bereich zwischen 55 und 65 Euro. Zum Vergleich: Bei einer durchschnittlichen Bestellmenge von 3000 Litern, sparen die Kunden nun rund 800 Euro. Deren Bestellverhalten habe sich nun gewandelt, da sie versuchten, die Preisvorteile zu nutzen: „Wir beobachten, dass die Kunden nicht warten, bis der Tank leer ist, sondern diesen auffüllen, wenn der Preis gerade niedrig ist“, sagt Linkemann, der es aus Sicht der Kunden für durchaus sinnvoll hält, den Tagespreis im Blick zu behalten: „Auch wenn eine derart große Entwicklung wie von 2014 zum diesjährigen Januar nicht absehbar ist.“
Privatleute sollten sich zuammenschließen
Zu den Faktoren, die den Preis beeinflussen, gehören etwa große Förderländer wie Saudi-Arabien, die immer mehr Öl in den Markt pumpen. Wenn nach dem Atomabkommen zwischen dem Iran und dem Westen die Wirtschaftssanktionen entfallen, rechnen Experten auch mit einem Anstieg iranischer Öl-Exporte.
Für die Kunden hier hat die Verbraucherzentrale einen Tipp: Privatleute könnten sich zusammenschließen, denn bei Sammelbestellungen gebe es oft Mengenrabatt. Preisnachlässe können Nachbarn aber meist nur erwarten, wenn sie nicht zu weit voneinander entfernt wohnen – als Faustregel gelten bis zu fünf Kilometer. „So viel können Kunden derzeit ohnehin nicht falsch machen“, sagt Udo Peters, Energieberater der Verbraucherzentrale NRW. Er vermutet, dass die Preise in naher Zukunft wieder durchaus die 50-Euro-Grenze unterschreiten könnten.