Essen. . Eine Gruppe von gemäßigten Muslimen geht am Samstag in der Essener Innenstadt gegen Koranverteiler auf die Straße. Die Polizei ist alarmiert.
Muslime kontra Salafisten: Eine Gruppe von 15 bis 20 Aktivisten – überwiegend gemäßigte Muslime – will an diesem Samstag auf der Kettwiger Straße in der Essener Innenstadt gegen Koranverteiler protestieren. Die Polizei ist alarmiert.
„Wir werden mit Einsatzkräften vor Ort sein“, sagt ein Polizeisprecher, „sobald es Ärger gibt, schreiten wir ein.“ Nach Polizeiangaben werden die Koranverteiler („Lies mich“) ihren Stand zu Füßen des Reiterdenkmals von Kaiser Wilhelm I. nahe der Lichtburg aufbauen. Das Ordnungsamt habe ihn von 10 bis 20 Uhr genehmigt.
Die Salafisten-Gegner werden sich zwischen 16 und 20 Uhr vor Primark aufbauen. Sprecher der Gruppe ist ein aus dem Irak stammender, 25 Jahre alter Germanistik-Student aus Düsseldorf. „Meine Mitstreiter kommen fast ausschließlich aus Essen“, betont er.
IS-Hinrichtung nachgestellt
Schon im Dezember letzten Jahres hatte die Gruppe eine umstrittene Aktion in Essen veranstaltet. Vor dem Einkaufszentrum Limbecker Platz stellte sie eine IS-Hinrichtung nach. „Wir wollen die Passanten aufrütteln und nutzen bewusst das Mittel der Provokation“, sagt der Aktivist. An diesem Samstag wollen er und seine Mitstreiter in der Aufmachung von Salafisten auftreten. Und schockieren. „Wir werden lange Bärte tragen und kurze Gewänder, unsere Hände tauchen wir in blutrote Farbe.“ Erklärtes Ziel der Aktivisten: „Wir wollen, dass die Koranverteiler mit ihren Ständen abziehen.“
Die Salafisten stehen im Verdacht, mit ihren Ständen Sympathisanten für Terroreinsätze im Nahen Osten zu rekrutieren. „Von friedlichen Absichten kann bei ihnen keine Rede sein, wir wollen die Salafisten entlarven“, sagt der Student.