Essen. . Schauspiel-Intendant Christian Tombeil zeigt uns sein Altenessen. Der fünfte Teil unserer Stadtteil-Serie „60 Minuten in...“.

Es gibt Orte. Und es gibt Ämter. Und normalerweise hat man eine ziemlich feste Vorstellung davon, wie beides zusammenkommt. Der Bundespräsident residiert im Schloss Bellevue. Künstler bevölkern coole Lofts, Essener Theater-Chefs wohnen irgendwo südlich der A40. Denkste.

Schätzt das viele Grüne im Stadtteil: Schauspiel-Intendant Christian Tombeil beim morgendlichen Rundgang durch den Kaiser-Wilhelm-Park.
Schätzt das viele Grüne im Stadtteil: Schauspiel-Intendant Christian Tombeil beim morgendlichen Rundgang durch den Kaiser-Wilhelm-Park. © Funke Foto Services

Schauspiel-Intendant Christian Tombeil blickt von seiner Terrasse direkt auf den Altenessener Helenendamm. Grüner geht’s nicht, hier im Norden, auch wenn Pfingststurm Ela ein paar Schneisen geschlagen hat. Im Garten tragen die Hortensienbüsche üppige Blüten, im Teich haben Molche Residenz bezogen und die beiden Hunde Jamie und Luna Lina dösen zufrieden in der Mittagssonne.

Viel Grün und kurze Entfernung zur Innenstadt

Als Tombeil vor drei Jahren in eines der Steigerhäuser an die Kinßfeldtstraße gezogen ist, haben ein paar Kollegen die Stirn kraus gezogen: „In den Norden kannst du doch nicht gehen!“ Doch Tombeil, der sich damals von Kettwig bis Karnap so manche Immobilie angeschaut hat, kann inzwischen viele Vorteile aufzählen: das viele Grün, die kurze Entfernung zum Grillo-Theater in der Innenstadt und eine angenehm-unkomplizierte Nachbarschaft. „Als wir eingezogen sind, hat ein Nachbar gleich mit Flatterband Platz für den Umzugswagen abgesperrt“, erinnert sich Tombeil lächelnd.

Menschen der Tat treffen hier Menschen des Wortes. Einmal im Jahr versammelt sich die gesamte Straße zum Spanferkel-Grillen, die Tombeils waren schon Ausrichter. Und als der Schauspiel-Chef in der Katernberger Moschee unlängst Mitstreiter für die lange Lesenacht zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegsendes geworben hat, da haben sie ihn mit offenen Armen empfangen. Ein Intendant direkt aus der Umgebung!

Stahlkunst krönt Bergehalde

Wahrzeichen, Aussichtspunkt und eine echte Landmarke: Die Schurenbachhalde in Altenessen gehört inzwischen zu den am meisten frequentierten Bergehalden im Ruhrgebiet. Das Überbleibsel des Steinkohlebergbaus punktet dabei nicht nur mit einer exzellenten Weitsicht. Besonderer Hingucker ist die 1998 errichtete Bramme des amerikanischen Künstlers Richard Serra. Auf der kahlen, mondähnlichen Kuppel wurde das 15 Meter hohe Stück Stahl zu einer touristischen Attraktion für das Ruhrgebiet. 267 Stufen führen auf das Plateau der Halde in 50 Metern Höhe.

Einer, der neben guter Nachbarschaft vor allem die Nähe zur Natur schätzt. An schönen Sommerabenden geht es mit dem Fahrrad zur Schurenbachhalde oder in den Biergarten der Zeche Carl. Vor etwa 20 Jahren hat der gebürtige Schwabe dort an seinem ersten Off-Opera-Projekt „Der Untergang des Hauses Usher“ gearbeitet. Nichts ahnend, dass er irgendwann mal ein paar Straßen weiter leben würde.

Durch den neu entstehenden Campus der Folkwang-Universität auf Zollverein erhofft sich Tombeil weitere Impulse für den Stadtteil, der nach Strukturwandel und groß angelegter Stadtteilsanierung heute manche Licht-, aber immer auch noch Schattenseiten hat. Und eine künstlich gezogene Grenze zwischen Nord und Süd, die Tombeil allerdings für kaum wahrnehmbar hält.

Das ist Essen-Altenessen

Schauspiel-Intendant Christian Tombeil wohnt in Altenessen.
Schauspiel-Intendant Christian Tombeil wohnt in Altenessen. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Ein Rundgang durch Altenessen.
Ein Rundgang durch Altenessen. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Stilistische Einheit ist hier nur noch selten zu finden.
Stilistische Einheit ist hier nur noch selten zu finden. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Einladend: Edler Jugendstil-Chic findet sich neben Kumpel-Gemütlichkeit.
Einladend: Edler Jugendstil-Chic findet sich neben Kumpel-Gemütlichkeit. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Die Bergbau-Vergangenheit hat Spuren hinterlassen: Mancher hat der Geschichte Altenessens sogar ein Denkmal gesetzt.
Die Bergbau-Vergangenheit hat Spuren hinterlassen: Mancher hat der Geschichte Altenessens sogar ein Denkmal gesetzt. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Ein Rundgang durch Altenessen.
Ein Rundgang durch Altenessen. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Ein Rundgang durch Altenessen.
Ein Rundgang durch Altenessen. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Ein Rundgang durch Altenessen.
Ein Rundgang durch Altenessen. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Ein Rundgang durch Altenessen.
Ein Rundgang durch Altenessen. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Ein Rundgang durch Altenessen.
Ein Rundgang durch Altenessen. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Ein Rundgang durch Altenessen.
Ein Rundgang durch Altenessen. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Ein Rundgang durch Altenessen.
Ein Rundgang durch Altenessen. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Ein Rundgang durch Altenessen.
Ein Rundgang durch Altenessen. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Der Malakowturm der Zeche Carl.
Der Malakowturm der Zeche Carl. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Das Maschinenhaus der Zeche Carl.
Das Maschinenhaus der Zeche Carl. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Die Zeche Carl.
Die Zeche Carl. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Das Maschinenhaus der Zeche Carl.
Das Maschinenhaus der Zeche Carl. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Die Zeche Carl.
Die Zeche Carl. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Die Rückseite der Zeche Carl mit dem Skulpturenpark.
Die Rückseite der Zeche Carl mit dem Skulpturenpark. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Das Maschinenhaus der Zeche Carl.
Das Maschinenhaus der Zeche Carl. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Die Rückseite der Zeche Carl mit dem Skulpturenpark.
Die Rückseite der Zeche Carl mit dem Skulpturenpark. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Die Rückseite der Zeche Carl mit dem Skulpturenpark.
Die Rückseite der Zeche Carl mit dem Skulpturenpark. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Die Rückseite der Zeche Carl mit dem Skulpturenpark.
Die Rückseite der Zeche Carl mit dem Skulpturenpark. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahmen über dem Kaiser-Wilhelm-Park - im Bild:  das Leibniz-Gymnasium und der Sportplatz des BV Altenessen.
Multicopter-Aufnahmen über dem Kaiser-Wilhelm-Park - im Bild: das Leibniz-Gymnasium und der Sportplatz des BV Altenessen. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahmen über dem Kaiser-Wilhelm-Park.
Multicopter-Aufnahmen über dem Kaiser-Wilhelm-Park. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahmen über dem Kaiser-Wilhelm-Park
Multicopter-Aufnahmen über dem Kaiser-Wilhelm-Park © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahmen über dem Kaiser-Wilhelm-Park
Multicopter-Aufnahmen über dem Kaiser-Wilhelm-Park © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahmen über dem Kaiser-Wilhelm-Park
Multicopter-Aufnahmen über dem Kaiser-Wilhelm-Park © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahmen über dem Kaiser-Wilhelm-Park.
Multicopter-Aufnahmen über dem Kaiser-Wilhelm-Park. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahmen über dem Kaiser-Wilhelm-Park
Multicopter-Aufnahmen über dem Kaiser-Wilhelm-Park © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahmen über dem Kaiser-Wilhelm-Park
Multicopter-Aufnahmen über dem Kaiser-Wilhelm-Park © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahmen über dem Kaiser-Wilhelm-Park.
Multicopter-Aufnahmen über dem Kaiser-Wilhelm-Park. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahmen über dem Kaiser-Wilhelm-Park.
Multicopter-Aufnahmen über dem Kaiser-Wilhelm-Park. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahmen über dem Kaiser-Wilhelm-Park.
Multicopter-Aufnahmen über dem Kaiser-Wilhelm-Park. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahmen über dem Kaiser-Wilhelm-Park.
Multicopter-Aufnahmen über dem Kaiser-Wilhelm-Park. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahmen über dem Kaiser-Wilhelm-Park.
Multicopter-Aufnahmen über dem Kaiser-Wilhelm-Park. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Das Denkmal im Kaiser-Wilhelm-Park.
Das Denkmal im Kaiser-Wilhelm-Park. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Das Denkmal im Kaiser-Wilhelm-Park.
Das Denkmal im Kaiser-Wilhelm-Park. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Der Ententeich im Kaiser-Wilhelm-Park.
Der Ententeich im Kaiser-Wilhelm-Park. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Der Ententeich im Kaiser-Wilhelm-Park.
Der Ententeich im Kaiser-Wilhelm-Park. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Der Ententeich im Kaiser-Wilhelm-Park.
Der Ententeich im Kaiser-Wilhelm-Park. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Der Ententeich im Kaiser-Wilhelm-Park.
Der Ententeich im Kaiser-Wilhelm-Park. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Die Schurenbachhalde mit der Bramme  des amerikanischen Künstlers Richard Serra - fotografiert im März 2015.
Die Schurenbachhalde mit der Bramme des amerikanischen Künstlers Richard Serra - fotografiert im März 2015. © Kerstin Kokoska / Funke Foto Services
Die Schurenbachhalde in Altenessen - fotografiert im März 2015.
Die Schurenbachhalde in Altenessen - fotografiert im März 2015. © Kerstin Kokoska / Funke Foto Services
Die Schurenbachhalde in Altenessen: Blick vom Haldenplateau auf den Schornstein des RWE Müllheizkraftwerks Essen - Karnap, den Gasometer Oberhausen und Schachtanlage und Kokerei Prosper-Haniel - fotografiert im März 2013.
Die Schurenbachhalde in Altenessen: Blick vom Haldenplateau auf den Schornstein des RWE Müllheizkraftwerks Essen - Karnap, den Gasometer Oberhausen und Schachtanlage und Kokerei Prosper-Haniel - fotografiert im März 2013. © Ulrich von Born / WAZ FotoPool
Die Schurenbachhalde in Altenessen. Bild: Blick vom Haldenplateau durch ein Birkenwäldchen auf die Doppelbogen, Brücke über den Rhein-Herne-Kanal am Nordsternpark - fotografiert im März 2013.
Die Schurenbachhalde in Altenessen. Bild: Blick vom Haldenplateau durch ein Birkenwäldchen auf die Doppelbogen, Brücke über den Rhein-Herne-Kanal am Nordsternpark - fotografiert im März 2013. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Die Schurenbachhalde in Altenessen - fotografiert im März 2013.
Die Schurenbachhalde in Altenessen - fotografiert im März 2013. © Ulrich von Born / WAZ FotoPool
Die Schurenbachhalde in Altenessen - fotografiert im März 2013.
Die Schurenbachhalde in Altenessen - fotografiert im März 2013. © Ulrich von Born / WAZ FotoPool
267 Stufen führen auf direktem Weg auf das Haldenplateau - fotografiert im März 2013.
267 Stufen führen auf direktem Weg auf das Haldenplateau - fotografiert im März 2013. © Ulrich von Born / WAZ FotoPool
Die Alte Kirche Altenessen - fotografiert im Juni 2015.
Die Alte Kirche Altenessen - fotografiert im Juni 2015. © Kerstin Kokoska / Funke Foto Services
Die Alten Kirche Altenessen - fotografiert im April 2015.
Die Alten Kirche Altenessen - fotografiert im April 2015. © Thomas Goedde / FUNKE Foto Services
Der Kaiser-Wilhelm-Park - fotografiert im Mai 2015.
Der Kaiser-Wilhelm-Park - fotografiert im Mai 2015. © Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services
Der Kaiser-Wilhelm-Park - fotografiert im Mai 2015.
Der Kaiser-Wilhelm-Park - fotografiert im Mai 2015. © Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services
Der Kaiser-Wilhelm-Park - fotografiert im Mai 2015.
Der Kaiser-Wilhelm-Park - fotografiert im Mai 2015. © Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services
Der Kaiser-Wilhelm-Park - fotografiert im Mai 2015.
Der Kaiser-Wilhelm-Park - fotografiert im Mai 2015. © Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services
Der Kreisverkehr an der Kreuzung Altenessener Straße und Walter-Nieswandt-Alleee - fotografiert im April 2015.
Der Kreisverkehr an der Kreuzung Altenessener Straße und Walter-Nieswandt-Alleee - fotografiert im April 2015. © Ann-Christin Fürbach/FUNKE Foto Services
Die Kanalbrücke in Altenessen - fotografiert im Oktober 2013.
Die Kanalbrücke in Altenessen - fotografiert im Oktober 2013. © Jörg Schimmel / WAZ FotoPool
Die Heßlerstraße, Ecke Musebrink, in Altenessen - fotografiert im Oktober 2012.
Die Heßlerstraße, Ecke Musebrink, in Altenessen - fotografiert im Oktober 2012. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Die Heßlerstraße, Ecke Karlstraße, in Altenessen - fotografiert im Oktober 2012.
Die Heßlerstraße, Ecke Karlstraße, in Altenessen - fotografiert im Oktober 2012. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Die Heßlerstraße, Ecke Musebrink, in Altenessen - fotografiert im Oktober 2012.
Die Heßlerstraße, Ecke Musebrink, in Altenessen - fotografiert im Oktober 2012. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Die Alte Badeanstallt Altenessen - fotografiert im Februar 2015.
Die Alte Badeanstallt Altenessen - fotografiert im Februar 2015. © Kerstin Kokoska / Funke Foto Services
Die Alte Badeanstallt Altenessen - fotografiert im Februar 2015.
Die Alte Badeanstallt Altenessen - fotografiert im Februar 2015. © Kerstin Kokoska / Funke Foto Services
Das von Edmund Körner entworfene, 1921 errichtete ehemalige Ledigenheim der Zeche Helene diente später als Katastrophenschutzzentrum und steht seit 2008 leer - fotografiert im Dezember 2014.
Das von Edmund Körner entworfene, 1921 errichtete ehemalige Ledigenheim der Zeche Helene diente später als Katastrophenschutzzentrum und steht seit 2008 leer - fotografiert im Dezember 2014. © Ulrich von Born / FUNKE Foto Services
Das von Edmund Körner entworfene, 1921 errichtete ehemalige Ledigenheim der Zeche Helene diente später als Katastrophenschutzzentrum und steht seit 2008 leer - fotografiert im Dezember 2014.
Das von Edmund Körner entworfene, 1921 errichtete ehemalige Ledigenheim der Zeche Helene diente später als Katastrophenschutzzentrum und steht seit 2008 leer - fotografiert im Dezember 2014. © Ulrich von Born / FUNKE Foto Services
Stadtteil-Fest in Altenessen - fotografiert im September 2014.
Stadtteil-Fest in Altenessen - fotografiert im September 2014. © Stefan Arend / WAZ Fotopool
Stadtteilfest in Altenessen - fotografiert im September 2012.
Stadtteilfest in Altenessen - fotografiert im September 2012. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Stadtteilfest in Altenessen - fotografiert im September 2012.
Stadtteilfest in Altenessen - fotografiert im September 2012. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Das Allee Centers in Altenessen.
Das Allee Centers in Altenessen. © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
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Kitsch und Coolness

Wer sich ein Stück abseits der Döner-Buden, Sonnenstudios und Ein-Euro-Shops aller Art bewegt, der erlebt jedenfalls einen Stadtteil, an dessen Verschönerung nicht nur Wohnungsbaugesellschaften fleißig arbeiten. Ästhetische Optimierungs-Anliegen finden freilich ganz unterschiedlichen Ausdruck. Dottergelb bemalter Rauputz schmiegt sich da an graue Schieferfassaden, Geranien-bepflanzte Loren suchen die Nachbarschaft zu cool-sanierten Architekten-Träumen, schicker Jugendstil trifft verbliebenen Kumpel-Kitsch. Wenn mal eines der Häuser zum Verkauf stehe, hat Tombeil beobachtet, muss es nicht lange auf neue Besitzer warten.

Essener Stadtteilwappen und ihre Bedeutung

(31) Überruhr (Hinsel und Holthausen) : In Urkunden des Stiftes Rellinghausen wurden die Bauernschaften Hinsel und Holthausen früher „Over Rore“ genannt, was so viel bedeutet wie „auf der anderen Seite der Ruhr“. Das Wappen deutet auf die Ruhr hin. Ebenso ist ein Kreuzschargen abgebildet, ein glücksbringendes, germanisches Zeichen, das auf die zahlreichen Bodenfunde in diesem Bereich deutet. Seit 1808 gehörte Überruhr zur Bürgermeisterei Steele, 1894 entstand die eigenständige Bürgermeisterei Überruhr. Die Eingemeindung folgte 1929.  Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
(31) Überruhr (Hinsel und Holthausen) : In Urkunden des Stiftes Rellinghausen wurden die Bauernschaften Hinsel und Holthausen früher „Over Rore“ genannt, was so viel bedeutet wie „auf der anderen Seite der Ruhr“. Das Wappen deutet auf die Ruhr hin. Ebenso ist ein Kreuzschargen abgebildet, ein glücksbringendes, germanisches Zeichen, das auf die zahlreichen Bodenfunde in diesem Bereich deutet. Seit 1808 gehörte Überruhr zur Bürgermeisterei Steele, 1894 entstand die eigenständige Bürgermeisterei Überruhr. Die Eingemeindung folgte 1929. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband © „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(42) Werden: Im Januar 799 gründete der heilige Ludgerus das Benediktinerkloster Werden. Die Äbte waren die Landesherren, 1317 erhielt Werden gar die Stadtrechte und blieb bis 1803 reichsfreies Stift. Ab 1808 selbstständige Bürgermeisterei, wurde Werden erst 1929 eingemeindet. Das Wappen zeigt ein mit vier roten Kugeln besetztes Pallium – ein Schulterschmuck, der Erzbischöfen oder heilig gesprochenen Bischöfen vom Papst verliehen wurde.  Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
(42) Werden: Im Januar 799 gründete der heilige Ludgerus das Benediktinerkloster Werden. Die Äbte waren die Landesherren, 1317 erhielt Werden gar die Stadtrechte und blieb bis 1803 reichsfreies Stift. Ab 1808 selbstständige Bürgermeisterei, wurde Werden erst 1929 eingemeindet. Das Wappen zeigt ein mit vier roten Kugeln besetztes Pallium – ein Schulterschmuck, der Erzbischöfen oder heilig gesprochenen Bischöfen vom Papst verliehen wurde. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband © „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
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Schwert und Zweig zieren das Wappen von Altenessen

Der Stadtteil Altenessen ist heute ziemlich grün, aber das blaue Wappen zieren Schwert und silberner Zweig. Damit spielt es auf den alten Namen von Essen Asnide an, der in einigen Überlieferungen auch von „Esche“ abgeleitet wird. Der blaue Schild und das Schwert stellen den Bezug zum Essener Stadtwappen her.

Erstmals tauchte die Bauernschaft „Aldenessende“ 1120 auf. Vom Stiftsgebiet Essen grenzte man sich 1310 ab, 1808 wurde die Bürgermeisterei Altenessen gegründet, die bis zur Eingemeindung 1915 bestand.

Viele Eigenheime sind aber seit langem im stolzen Familienbesitz, werden gehegt und gepflegt, wie die prächtige gewachsene Buschrose, der Tombeil beim Spaziergang einen besonderen Blick gönnt. Altenessen blüht auf, gerade im Sommer. Und wenn es so aufblüht, da draußen, hinterlässt es auch Müll, wie ein Nachbar an diesem Morgen kritisch bemerkt. „Aber wo soll der Abfall auch hin“, fragt Tombeil , und zeigt auf die kleinen, überschaubar verteilten Müllkörbe im Kaiser-Wilhelm-Park. Für die grüne Lunge gleich hinter der Halde ist das ein bisschen wenig. Denn das Dasein da draußen wird offensiv gelebt. Vom Wirken unter Tage hat man schließlich lange genug existiert.

Altenessen-Nord und -Süd in Zahlen und im Vergleich

Altenessen-Süd ist etwas größer

11,2 Quadratkilometer ist Altenessen-Nord und Altenessen-Süd in der Summe groß. Altenessen-Süd ist dabei mit 591 Hektar etwas größer als Altenessen-Nord mit 532 Hektar. Ein Hektar entspricht einer Fläche von 100 mal 100 Metern. Im Stadtteilvergleich liegt Altenessen-Süd dabei auf Platz 10 und Altenessen-Nord auf Platz 12. Der flächenmäßig größte Stadtteil ist Kettwig (1535,75 ha), der kleinste ist der Stadtkern (90,48).

Viel Grün im Norden

23,9 Prozent der Fläche in Altenessen-Nord sind Parks und Grünanlagen – damit liegt der Stadtteil im Vergleich nach Borbeck-Mitte weit vorn. Mit 19 Prozent folgt Altenessen-Süd auf Platz vier. Spitze ist Altenessen mit 4,5 Prozent auch bei der Nutzung der Fläche durch Spiel- und Sportplätze. In Fischlaken sind es nur 0,3 Prozent.

Mehr Alleinerziehende als der Essener Durchschnitt

818 alleinerziehende Haushalte zählt Altenessen-Süd (6,1 Prozent) , im Norden sind es 426 (5,3 Prozent). Spitzenreiter ist Bergeborbeck mit 9,6 Prozent. Stadtweit liegt die Zahl der alleinerziehenden Haushalte bei 13 555 (4,4 Prozent).

Fast 26.000 Einwohner

25923 Menschen leben laut amtlicher Statistik in Altenessen-Süd, in Altenessen-Nord sind es 17 162 Bewohner. 4076 (Süd) und 2311 (Nord) der gemeldeten Menschen haben eine doppelte Staatsangehörigkeit, das sind 15, 7 bzw. 13,5 Prozent. Die niedrigste Zahl der Einwohner mit doppelter Staatsangehörigkeit weist Byfang mit 2,2 Prozent auf.

Mehr Frauen

50,2 Prozent der Altenessener (Süd) sind weiblich, in Altenessen-Nord beträgt die Quote 51 Prozent. Der "weiblichste Stadtteil" ist die Margarethenhöhe (54,4 Prozent). Im Stadtkern sind die Männer in der Überzahl (54 Prozent).

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Alle bisher veröffentlichten Folgen finden Sie auf unserem Spezial zur Serie / Folge 28: Südostviertel / Folge 27: Margarethenhöhe / Folge 26: Heidhausen / Folge 25: Haarzopf / Folge 24: Altendorf / Folge 23: Stoppenberg / Folge 22: Werden / Folge 21: Holsterhausen / Folge 20: Dellwig / Folge 19: Rellinghausen / Folge 18: Horst / Folge 17: Südviertel / Folge 16: Rüttenscheid / Folge 15: Byfang / Folge 14: Schuir / Folge 13: Karnap / Folge 12: Bredeney / Folge 11: Fischlaken / Folge 10: Kray / Folge 9: Leithe / 8: Nordviertel / 7: Kettwig / 6: Frohnhausen / 5: Altenessen / 4: Kupferdreh / 3: Vogelheim / 2: Schönebeck / 1: Heisingen / zur Galerie mit allen Essener Stadtteil-Wappen