Essen. . Nach dem Eklat um die Absage einer Aktion bietet die Stiftung eine Zusammenarbeit an. Kritik an Verhalten von Kai Gehring.

Erst hatte die Stiftung Zollverein auf ihrem Gelände mehreren schwul-lesbischen Jugendtreffs aus der Region eine Aktion untersagt. Künftig arbeiten die Stiftung und der Sozialverein für Lesben und Schwule (SVLS) zusammen. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs zwischen beiden Parteien.

„Wir saßen eineinhalb Stunden zusammen. Eine angenehme Atmosphäre. Es war sehr produktiv“, sagte Harry Kirchwehm nach dem Treffen. Er hatte im Mai, am Internationalen Tag gegen Homophobie und Transphobie, eine städteübergreifende Aktion vorbereitet: Jugendliche aus vier schwul-lesbischen Jugendtreffs wollten auf dem Kokerei-Gelände Ballons steigen lassen. Das wurde ihnen untersagt. Es folgte öffentliche Empörung. Und jetzt das klärende Treffen. Der Vorstand der Stiftung Zollverein, Hermann Marth und Jolanta Nölle, sprach den Vereinsvertretern eine Entschuldigung und Bedauern über Inhalt und Form der Absage aus. Die Stiftung hat die Jugendlichen im Juli eingeladen, mit einer Führung durch die Anlagen und bei einem Get Together das Welterbe Zollverein kennenzulernen. Weitere gemeinsame Projekte sowie eine Aktion am 17. Mai 2016, dem nächsten „Internationalen Tag gegen Homophobie und Transphobie“, sind geplant. „Wir möchten einen Beitrag zum Abbau von Homophobie und Transphobie leisten“, teilt die Stiftung mit.

„Das klingt sehr gut, wir freuen uns auf die Kooperation“, sagt Harry Kirchwehm.Verärgert ist der Sozialarbeiter indes über das Verhalten von Kai Gehring. Der Grüne-MdB, Schirmherr der schwul-lesbischen Jugendtreffs, hatte vorab und ohne Abstimmung ein Gespräch mit Zollverein geführt. „Das war ein Alleingang ohne Beteiligung von uns. Dieses Vorgehen fanden wir sehr schade.“ Kirchwehm weiter: „Wir haben uns außen vorgelassen gefühlt.“