Essen. Der Mountainbike-Sportverein (MSV) Essen-Steele wurde 2011 gegründet. Heute haben die Ruhrpottbiker 178 Mitglieder, 14 Trainer und ein riesiges Trainingsgelände, das Biker aus dem gesamten Revier anlockt.

Wie auf eine Perlenschnur gezogen schießen die Mädchen und Jungen mit ihren Cross-Bikes durch den Pump-Track, nehmen mit Schwung und ohne in die Pedalen zu treten die kleinen Hügelchen, hinauf und hinunter, immer wieder. Ein schönes Bild, aber stellvertretend für ihren Verein, den Mountainbike-Sportverein (MSV) Essen-Steele 2011, kann es nicht stehen. Für die Gemeinschaft der Radler geht es, seitdem sie ihr gewaltiges Trainingsgelände auf dem ehemaligen Sportplatz des Gymnasiums an der Wolfskuhle bezogen haben, stetig nach oben. Und um dorthin zu kommen, haben sie auch nicht wenig strampeln müssen.

„Ruhrpottbiker“ zählen nun 178 Mitglieder

„Ja, wir sind seit November 2014 ganz schön gewachsen“, berichtet Hansjörg Zwiehoff, sportlicher Leiter der „Ruhrpottbiker“, wie sich die Vereinsmitglieder gerne nennen, und lässt die „Leistungs-Jugend“, die da ihre 75-Meter-Runden dreht, nicht aus den Augen. Zusammen mit der Kinderstrecke gehörte der Pump-Track zum ersten Bauabschnitt auf dem knapp 14,5 Hektar großen Gelände, das für den ungeübten Betrachter aussieht wie eine gewaltige Baustelle mit Lehmhügeln, verstreutem Kies, Euro-Paletten und so weiter. Nur mit dem Pumpen der Arme und Beine kommen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen hier in Schwung, Pedale treten ist verboten – da weiß man am Abend, womit man den Tag verbracht hat. „Unsere Leute sind schon ambitioniert“, lobt der sportliche Leiter und schwenkt über zum Verein: „Und auch wir haben noch viel vor.“

Mountainbike-Sportverein Steele

Auf dem ehemaligen Gelände des Gymnasiums an der Wolfskuhle drehen nun die „Ruhrpottbiker“ ihre Runden. Die Anlage soll noch wachsen – wie der Verein.
Auf dem ehemaligen Gelände des Gymnasiums an der Wolfskuhle drehen nun die „Ruhrpottbiker“ ihre Runden. Die Anlage soll noch wachsen – wie der Verein. © Gero Helm / FUNKE Foto Services
Auf dem ehemaligen Gelände des Gymnasiums an der Wolfskuhle drehen nun die „Ruhrpottbiker“ ihre Runden. Die Anlage soll noch wachsen – wie der Verein.
Auf dem ehemaligen Gelände des Gymnasiums an der Wolfskuhle drehen nun die „Ruhrpottbiker“ ihre Runden. Die Anlage soll noch wachsen – wie der Verein. © Gero Helm / FUNKE Foto Services
Auf dem ehemaligen Gelände des Gymnasiums an der Wolfskuhle drehen nun die „Ruhrpottbiker“ ihre Runden. Die Anlage soll noch wachsen – wie der Verein.
Auf dem ehemaligen Gelände des Gymnasiums an der Wolfskuhle drehen nun die „Ruhrpottbiker“ ihre Runden. Die Anlage soll noch wachsen – wie der Verein. © Gero Helm / FUNKE Foto Services
Auf dem ehemaligen Gelände des Gymnasiums an der Wolfskuhle drehen nun die „Ruhrpottbiker“ ihre Runden. Die Anlage soll noch wachsen – wie der Verein.
Auf dem ehemaligen Gelände des Gymnasiums an der Wolfskuhle drehen nun die „Ruhrpottbiker“ ihre Runden. Die Anlage soll noch wachsen – wie der Verein. © Gero Helm / FUNKE Foto Services
Auf dem ehemaligen Gelände des Gymnasiums an der Wolfskuhle drehen nun die „Ruhrpottbiker“ ihre Runden. Die Anlage soll noch wachsen – wie der Verein.
Auf dem ehemaligen Gelände des Gymnasiums an der Wolfskuhle drehen nun die „Ruhrpottbiker“ ihre Runden. Die Anlage soll noch wachsen – wie der Verein. © Gero Helm / FUNKE Foto Services
Auf dem ehemaligen Gelände des Gymnasiums an der Wolfskuhle drehen nun die „Ruhrpottbiker“ ihre Runden. Die Anlage soll noch wachsen – wie der Verein.
Auf dem ehemaligen Gelände des Gymnasiums an der Wolfskuhle drehen nun die „Ruhrpottbiker“ ihre Runden. Die Anlage soll noch wachsen – wie der Verein. © Gero Helm / FUNKE Foto Services
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Auf dem ehemaligen Gelände des Gymnasiums an der Wolfskuhle drehen nun die „Ruhrpottbiker“ ihre Runden. Die Anlage soll noch wachsen – wie der Verein. © Gero Helm / FUNKE Foto Services
Auf dem ehemaligen Gelände des Gymnasiums an der Wolfskuhle drehen nun die „Ruhrpottbiker“ ihre Runden. Die Anlage soll noch wachsen – wie der Verein.
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20 Prozent neue Mitglieder in etwas über einem halben Jahr, insgesamt zählen die „Ruhrpottbiker“ nun 178 Mitglieder, das schaffen nicht viele Sportvereine. Gerade in Zeiten, in denen es der organisierte Sport bei der viel beschäftigten Jugend, die bis in den Nachmittag die Schulbank drücken muss, ziemlich schwer hat. Aber der MSV ist auch kein ganz normaler Verein, er nimmt den Schwung seiner Mitglieder mit, wie auf dem Pump-Track. „Wir versuchen, verkrustete Strukturen zu vermeiden. Wenn die Mitglieder etwas anpacken wollen, sagen wir ihnen nicht, das hat aber so und nicht anders zu geschehen“, berichtet Zwiehoff. Anders hätte man es wohl niemals geschafft, ein Trainingsgelände aus dem Boden zu stampfen und auch noch ein abgebranntes Clubheim für insgesamt 200.000 Euro zu sanieren.

200 Sattelzüge voll Untergrundmaterial auf alten Sportplatz gekarrt

Kinder-Ferienaktion / Infos zum MSV Essen Steele

Der Verein MSV Essen-Steele 2011 wurde im Jahr 1985 als Radsportabteilung des SV Steele 11 gegründet.

Als absehbar wurde, dass sich die alten Strukturen überlebt hatten, gründeten die Verantwortlichen im Vorausblick den Verein Mountainbike-Sportverein (MSV) Essen-Steele 2011 Die Trennung vom SV Steele 11 kam im Jahr 2013.

Die Mitgliedschaft inklusive Abteilungsbeitrag beim MSV kostet bis zum Alter von 18 Jahren 6 Euro, ist man älter, zahlt man 8 Euro im Monat.

Vom 28. bis 30. Juli bietet der MSV zusammen mit dem Verein für Gesundheitssport eine Kinder-Ferienaktion für Mädchen und Jungen im Alter von 8 bis 13 Jahren an. Fahrrad und Helm muss man mitbringen, Verpflegung ist im Preis von 75 Euro enthalten.

Infos zum Verein unter www.ruhrpottbiker.eu oder unter 0201/50 13 11.

Mitte 2012 hatten die Verantwortlichen begonnen, nach einem geeigneten Platz zum Biken zu suchen. Wie für sie gemacht war der,seit Jahren brach liegend, ehemalige Sportplatz des Gymnasiums. Bergschäden hatten den Platz Mitte der 2000er Jahre absacken lassen, der beheimatete Verein Wacker Steele hinterließ ein altes Clubheim. „Anfang 2013 waren wir uns mit der Stadt über eine Pacht einig, dann wurde das Clubheim von Wacker Steele angezündet. Das hat die Sache verzögert“, berichtet Hansjörg Zwiehoff. Erst im April 2014 fing man an zu bauen. 200 Sattelzüge voll Untergrundmaterial wurden angekarrt, zusätzlich bis zu 40 Lkw mit speziellem Bruchsand für die Abdeckung – der hält das Ganze auch bei Regen zusammen. Das klingt teuer und war es auch. 20.000 Euro hatte man an Vereinsvermögen und Sponsorengeldern, 35.000 gab die Stadt, die örtliche Bezirksvertretung VII schoss 10.000 Euro hinzu und umgerechnet 40.000 Euro an Arbeitsstunden investierten die Mitglieder in ihrer Freizeit. Den Rest finanzierte man mit dem Geld der Versicherung für das Clubheim. „Das hat alles super geklappt, wir haben keine Schulden. Unser Prinzip ist: Wir stecken viele Stunden Engagement in den Verein, aber kein Geld“, sagt Zwiehoff.

Doch auch für die Stadt ist der Verein ein Gewinn, sie hat einen professionellen Nutzer für ein Gelände gefunden, um das man sich nun schlicht nicht mehr groß zu kümmern braucht. „Im November haben wir Clubheim, Kinderparcours und Pump-Strecke eingeweiht“, so Zwiehoff. Mittlerweile sind eine Geschicklichkeitsroute auf dem Hang hinzugekommen und eine 600-Meter-Runde über die Fläche, die sich die Jugend selbst gebaut hat.

Dirt-Park, Sprunghügel und dritte BMX-Bahn geplant

Beeindruckend? Wenn 2016 der zweite Bauabschnitt mit Dirt-Park und Sprunghügeln fertig ist und – wenn alles glatt geht – 2017 der dritte mit BMX-Bahn, hat man eine Anlage, die man in Deutschland wohl kein zweites Mal findet. „Das wird uns noch einmal richtig Zulauf bringen“, ist sich Zwiehoff sicher. Das zweite starke Pfund, mit dem man im Verein wuchert, sind die 14 Trainer, die für die Betreuung der Mitglieder zwischen 6 und 86 Jahren im Leistungs- und im Breitensportbereich Programm anbieten. Schon jetzt kommen die Biker aus vielen umliegenden Städten. Und mit Zwiehoff-Sohn Ben hat man auch noch einen Profi als Aushängeschild, der bei Weltcup-Rennen nahezu rund um den Erdball antritt.

Die Zeichen bei den „Ruhrpottbikern“ weisen also steil nach oben, mit der Sparkasse hat man schon einen gefragten Partner an Bord. Und wenn man in den kommenden 25 Jahren, auf diese Frist ist der Pachtvertrag datiert, Probleme mit Bergschäden bekommt? Hansjörg Zwiehoff: „Kein Problem, im Grunde freuen wir uns über jedes Loch, das sich auftut. Dann wird aufgeschottert und weiter geht’s.“