Essen-Kettwig. . Der Zustand des Straßenbelages ist in Teilbereichen der Landstraße zwischen Kettwig und Werden so schlecht, dass dort das Tempo gedrosselt wurde.
Die Laupendahler Landstraße zwischen Kettwig und Werden ist seit Jahren in völlig desolatem Zustand - tiefe Schlaglöcher machen die Landesstraße 442 zu einer Buckelpiste. Jetzt hat der Landesbetrieb Straßen NRW die Notbremse gezogen und am Mittwochmorgen einen rund zwei Kilometer langen Teilbereich der Straße zur Tempo 30-Zone erklärt. Schilderwald statt Sanierung? Die Laupendahler Landstraße hat damit nun jedenfalls drei verschiedene Tempozonen: 70, 50 - und jetzt auch noch 30.
Vielen Anwohnern und Nutzern der Straße fällt dazu nur noch Spott ein, wie auch Kommentare von Nutzern der Facebook-Gruppe "Wenn Du in Kettwig aufgewachsen bist, dann..." zeigen:
- "Na, super, jetzt können Sie mich sogar mit dem Trecker blitzen!"
- "Außerhalb von NRW ist nahezu überall außerhalb geschlossener Ortschaften 100 erlaubt, weil die Straßen dort tacko sind. Hier wird systematisch alles reduziert, weil ,unsere Kohle' für anderen Mist ausgegeben wird. Sorry... wer noch nicht mit einem Schlepper über diese Hügellandschaft „Laupendahler-Landstraße“ gefahren ist, sollte es mal tun.. aber OHNE Luftdämpfung der Kabine.
- "Die Löcher in der Straße hat bestimmt schon manchen Stoßdämpfer gekostet. Da sind die Feldwege in Ickten besser."
Straßen NRW: Gründliche Sanierung nicht in Sicht
Peter Beiske, der für diesen Bereich zuständige Sprecher des Landesbetriebes NRW: „Der Zustand ist teilweise so schlecht, dass sich die Straßenmeisterei im Sinne der Verkehrssicherheit zu dieser Maßnahme entschlossen hat.“ Eine „wirkliche Sanierung“ sei derzeit nicht in Sicht. Allerdings werden voraussichtlich in den kommenden Sommerferien die gröbsten Schäden beseitigt. „Dazu werden dann aber auch Sperrungen notwendig sein“, sagt Peter Beiske.
Nach welchen Kriterien die Tempo-30-Schilder aufgestellt wurden, erschließt sich auch auf den zweiten Blick nicht. Gerade im Bereich, wo die Schlaglöcher am tiefsten scheinen, fehlt die neu angeordnete Temporeduzierung.
Für Motorradfahrer Bernd Lachmann, der seit Jahren über die Laupendahler Landstraße zur Arbeit fährt, ist das eine krasse Fehlplanung: „Nach einem kalten Winter vor einigen Jahren wurde die Straße zum Flickenteppich und nichts ist passiert. Als Motorradfahrer muss man an manchen Stellen, wenn das möglich ist, auf die Gegenfahrbahn ausweichen. Sonst hebt es einen aus dem Sattel. Und warum an den gefährlichsten Stellen keine Schilder stehen, ist mir unerklärlich. Aber wahrscheinlich machen sie die Straße bald ganz dicht.“
Auch Christian Kohlmann schildert auf Facebook seine ersten Erfahrungen mit dem Tempolimit: „Richtung Kettwig über die Laupendahler Landstraße, zuerst nach wie vor 50. Ich kann mich auch noch an früher Tempo 100 und 70 erinnern. Dann kam der Hammer! Etwa 1500 Meter vor Schloss Oefte Tempo 30. Das war nur etwa 1000 Meter angeordnet, und jetzt kommt’s. Kurz bevor die richtig fetten Schlaglöcher kamen wurde Tempo 30 aufgehoben und man durfte wieder 50 fahren. An dieser Stelle, wo die dicken Löcher im Asphalt sind, darf man wieder 50 fahren.“