Essener Ruhrhalbinsel. . Die Politiker der Bezirksvertretung VIII sind verärgert über den Zustand der Straßen und fordern eine Diskussion über die Prioritäten in der Sanierung.
Immer mehr Straßen auf der Ruhrhalbinsel gleichen Flickenteppichen oder schocken Rad- und Autofahrer mit schlimmen Schlaglöchern. Die Bezirksvertretung (BV) VIII will sich mit den bisherigen Maßnahmen der Stadt nicht zufriedengeben und fordert eine Diskussion über die Prioritäten in Sachen Sanierung.
„Ich sehe bei dem Thema Handlungsbedarf. Im Bezirk gibt es zahlreiche gefährliche Stellen“, unterstrich Bezirksbürgermeister Manfred Kuhmichel (CDU) in der vergangenen Sitzung des Stadtteilparlamentes. SPD-Sprecher Rolf Reithmayer forderte: „Wir brauchen ein Handlungsprogramm. Die Verwaltung soll ihre Prioritätenliste hier vorstellen.“
„Es wird wohl nicht viel mehr als ein Tempo-Limit heruaskommen.“
Was die Politiker so sehr verärgerte, ist weder im Gremium und noch weniger bei den Bürgern der Ruhrhalbinsel eine Neuigkeit: Nach jedem frostigen Winter sehen die Straßen schlimmer aus, als im Jahr zuvor. Nun ließ sich die BV VIII von der Verwaltung einen Bericht zu Zustand und Planungen auf der Ruhrhalbinsel kommen – einzelne Reparaturen hatte sie in den vergangenen Jahren immer wieder beschlossen. Mit dem Gesamtbericht war man nun überhaupt nicht einverstanden. „Es fehlen die konkreten Sanierungen, die hier im Bezirk zu erwarten sind“, ärgerte sich Eva Martina Großimlinghaus (CDU).
Nun ja, so gar nichts stand nicht im Verwaltungsbericht: 2014 wurden die Nebenstraßen Hirtental und Breddemannweg (beide Byfang), Kuckuckstraße, Geismarweg und Nottekampsbank (alle Heisingen) und Niederwenigerstraße (Kupferdreh/Byfang) erneuert. In der Vorbereitung befinden sich für die zweite Jahreshälfte 2015 Heidbergweg und Deilbachtal (beide Kupferdreh), Treibweg (Überruhr) und Deipenbecktal (u.a. Burgaltendorf). Aber mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein ist dies wohl nicht.
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Der Rest klingt eher nach irgendwann: Stauseebogen und Nebenfahrbahn Wuppertaler Straße sollen im Zuge der Erneuerung der Kupferdreher Kampmannbrücke saniert werden. Heisinger, Langenberger und Kupferdreher Straße stehen im Erneuerungsprogramm Hauptverkehrsstraßen, einen Zeitpunkt gibt es noch nicht. Außerdem will die Stadt in diesem Jahr die zwei Jahre dauernde Erfassung der 1600 untergeordneten Straßen-Kilometer Essens erfassen.
CDU-Sprecher Michael Müller übte sich in Realismus: „Ich fürchte, in Anbetracht der städtischen Haushaltslage wird bei den gefährlichen Straße nicht viel mehr herauskommen als ein Tempo 10-, 20- oder 30-Schild.“