Essen. . Der Sparkurs bei der Evag hat dramatische Folgen: Befristete Verträge werden nicht verlängert. Für die rund 100 Betroffenen ist das eine Tragödie.

Die Evag steuert auf Sparkurs. Was abstrakt klingt, hat für die betroffenen Mitarbeiter zum Teil dramatische Folgen. So werden nach Angaben des Betriebes rund 100 Beschäftigte in absehbarer Zeit auf der Straße stehen. Ihre Verträge sind befristet und werden nicht verlängert. Betroffen sind vor allem Busfahrer, aber auch Mitarbeiter in den Werkstätten.

Als Evag-Vorstand Michael Feller dies am vergangenen Mittwochnachmittag auf der letzten von drei Belegschaftsversammlungen mitteilte, spielten sich persönliche Dramen ab, so berichten Teilnehmer. Tränen seien geflossen, Kollegen versuchten verzweifelten Betroffenen irgendwie Trost zu spenden.

Aussicht auf Festanstellung bei Via zerschlagen

Tragisch: Erst Anfang 2014 hatte die Evag eine Werbekampagne gestartet, um Berufsanfänger, aber auch Quereinsteiger für den nicht einfachen und auch nicht sonderlich gut bezahlten Beruf des Busfahrers zu begeistern. Rund 90 geeignete Bewerber wurden gesucht und nach einiger Mühe auch gefunden. Die neuen Fahrer erhielten nach der Ausbildung einen auf zwei Jahre befristeten Vertrag mit der Aussicht auf eine Festanstellung bei Via, der gemeinsamen Verkehrsgesellschaft von Essen, Duisburg und Mülheim. Diese Aussicht hat sich nun zerschlagen.

Was der Abbau des aus guten Gründen eingestellten Personals für die Evag und ihre Leistungsfähigkeit bedeutet, ist im Detail noch gar nicht absehbar. Auch den Kunden werden die Probleme aber kaum verborgen bleiben. Der Altersdurchschnitt im Fahrdienst lag vor dem Start der Kampagne bei 47 Jahren. Der Job geht auf die Knochen, der Krankenstand liegt über dem Durchschnitt der Evag-Beschäftigten. Überstunden, mit denen vorübergehende Ausfälle beim Fahrpersonal aufgefangen wurden, soll es wegen des Sparkurses nicht mehr geben. Wann der erste Bus im Fahrplan auf der Strecke bleibt, ist unter diesen Umständen wohl nur eine Frage der Zeit.