Essen. Nach einem Raub und einem Blitzeinbruch bei einem Essener Juwelier hat die Polizei drei Verdächtige ermittelt. Einer ist offenbar ins Ausland gereist.
Ein Juwelier an der Hindenburgstraße in Essen wurde im November Opfer eines Raubüberfalls. Sechs Wochen später folgte ein Blitzeinbruch in das Geschäft. Die Kriminalpolizei hat nun drei Verdächtige ermittelt.
Am 3. November überfiel ein falscher Paketbote das Goldankauf-Geschäft. Der Räuber griff den Inhaber mit einem Elektroschocker an, der Ladenbesitzer wehrte sich jedoch mit Reizgas. Sechs Wochen später, am 6. Januar, kam es zu dem Blitzeinbruch: Am Nachmittag hielt ein silberfarbener Nissan Note (hinterher stellte sich heraus, dass der Wagen gestohlen war) vor dem Geschäft, der Beifahrer stieg aus, schlug mit einem schweren Werkzeug die Schaufensterscheibe ein und raffte den ausgestellten Schmuck zusammen.
Schmuck aus dem Blitzeinbruch und eine Paketbotenjacke
Die Ermittler des Raub- und Einbruchkommissariats folgten in den Wochen darauf zahlreichen Spuren, Zeugenaussagen und werteten die Aufnahmen von Überwachungskamera aus. Die Bilder der Täter wurden auch an alle Polizisten weitergegeben. Eine Hundeführerin der Polizei, die in Essen arbeitet, erkannte einen der Verdächtigen wieder.
So gerieten insgesamt drei Essener (16, 28 und 47 Jahre alt) ins Visier der Fahnder. Bei der Wohnungsdurchsuchung bei dem 47-jährigen Vater und seinem 16-jährigen Sohn fanden die Polizisten Schmuck aus dem Blitzeinbruch und eine Paketbotenjacke, wie sie auch beim Raubüberfall getragen wurde. Beachtlich sei auch die Ausstattung ihres weißen VW-Busses gewesen, erklärte die Polizei: In dem Fahrzeug fanden die Ermittler zahlreiche Werkzeuge, die "sehr gut zur Überwindung von Türschlössern und anderen Einbruchschutzanlagen" genutzt werden können.
Vernehmungen brachte die Beamten schließlich auch auf die Spur eines 28-jährigen Esseners. Dieser sei inzwischen offenbar ins Ausland gereist, erklärte die Polizei am Donnerstag. Gegen den 28-Jährigen wurde ein Haftbefehl erlassen.
