Das Hotel Mövenpick will Jugendliche mit klassischer Musik beschallen – und so vertreiben. Janet Lindgens kommentiert: Versuch macht klug.

Es ist noch gar nicht so lange her, da wurde der Heinrich-Reisner-Platz für viel (Steuer-)Geld umgebaut. Breite Sitztreppen sollten die Besucher der Innenstadt zum Verweilen einladen. Nur leider zieht der eigentlich hübsche Platz heute vermehrt Besucher an, die sich dort offenbar nicht benehmen können. Die Szene fällt durch Müll, Vandalismus, Lärm, wildes Pinkeln, manchmal auch gewalttätige Streitereien auf – das ist kein schönes Erscheinungsbild, das Essen dort den Gästen bietet, die in den umliegenden Hotels übernachten. Den Frust der Hoteliers kann man verstehen. In erster Linie wären eigentlich die Ordnungsbehörden der Stadt und die Polizei gefragt, dass solche Auswüchse nicht passieren. Wenn nun Geschäftsleute, wie der Direktor des Hotels Mövenpick, das Heft des Handelns in die Hand nehmen, spricht dies Bände.

Klassische Musik gegen Ruhestörer? Warum nicht. Versuch macht klug. Andere Städte haben damit angeblich gute Erfahrungen gemacht und Passanten sollen sich an Plätzen mit Musik sogar sicherer fühlen. Wenn Mozart, Beethoven oder Bach nichts gegen die Szene ausrichten können, dann wäre das auch eine Erkenntnis.

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