Essen. . Der Emscherumbau und das Unwetter Ela werden Leitthemen bei der Bewerbung für den Titel „Grüne Hauptstadt 2017“ sein.
Die herrlich warme Sonne, die grüne Wiese mit vielen bunten Blumen: Dieser Genuss für die Sinne, der gestern die Besucher im Grugapark verwöhnte, dürfte auch den internationalen Gästen gefallen, die 2017 Europas „Grüne Hauptstadt“ Essen erkunden. „Wir sind optimistisch, dass wir den Titel in unsere Stadt holen“, sagte gestern Umweltdezernentin Simone Raskob. Zum zweiten Mal bewirbt sich Essen um die Auszeichnung. Zum zweiten Mal steht die Stadt im Finale. „Die Erfahrungen aus dem letzten Jahr werden einfließen“, kündigt Oberbürgermeister Reinhard Paß an. Und dann soll mit einem „emotionalen Auftritt“ (Raskob) der Titel nach Essen kommen.
Die Chancen sind gut bis sehr gut. Konkurrent ‘s-Hertogenbosch (Niederlande) ist Neuling und damit chancenarm. Konkurrent Umeå (Schweden) war gerade Kulturhauptstadt. Bleibt Nijmegen (Niederlande). Vorteil für Essen: Die europäischen Entscheider in der Jury wissen um die Präsenz und Strahlkraft deutscher Sieger. Essen könnte dem noch nicht so bekannten Titel „Grüne Hauptstadt“ zu weiterer Bekanntheit verhelfen. Hamburg war 2011 Grüne Hauptstadt. Neun Millionen Euro betrug damals der Etat. „Zur Hälfte von Sponsoren getragen. Zur Hälfte durch Umschichtungen im Haushalt finanziert“, weiß Umweltdezernentin Simone Raskob.
Sie und ihre Delegation müssen sich auf zwölf Umwelt-Themenfeldern beweisen. Essen setzt auf zwei Schwerpunkte: das Unwetter Ela vom Pfingstmontag 2014. „Wir können mit Ela zeigen, wie man in einer Großstadt mit den Folgen der Klimaänderung umgeht. Das betrifft andere Städte auch“, erklärt Simone Raskob. Zweiter Schwerpunkt: Wasser und dort nicht nur der Emscherumbau samt Renaturierung. Denn sollte der Titel 2017 nach Essen kommen, können Besucher nicht nur in den Grugapark gehen, sondern wahrscheinlich auch in der Ruhr baden. „Ab dem nächsten Jahr soll das an bestimmten Stellen wieder möglich sein“, kündigt Simone Raskob an.