Essen. . Eine Genehmigung für Osterfeuer braucht man in Essen nicht. Aber die Stadt gibt einige Regeln für die Veranstaltungen vor.

Beinahe hätte die Kreuzkröte dem Osterfeuer auf Zollverein, das laut Veranstalter das größte im Ruhrgebiet ist, einen Strich durch die Rechnung gemacht. Denn die Tiere, die im April gerne auf Wanderschaft gehen, fühlen sich laut Matthias Blackert, Vorsitzender der SPD Stoppenberg, die das Osterfeuer organisiert, im sumpfigen Bereich auf dem Welterbe-Areal heimisch und nutzen auch die Fläche, auf der am Samstag das Osterfeuer entzündet werden soll. Gestern verkündete Blackert: „Das Osterfeuer findet statt.“ Ein Krötenwanderschutzzaun wurde aufgestellt – übrigens auch, weil sonst laut Blackert die Bauaktivitäten der Folkwang-Uni hätten ruhen müssen.

Öffentliche Osterfeuer, wie das auf Zollverein, müssen weder bei der Stadt angemeldet, noch vom Ordnungsamt genehmigt werden. „Das Land NRW sagt, dass Brauchtumsfeuer genehmigungsfrei sind“, erklärt Stadtsprecher Stefan Schulze. Jede Kommune könne die öffentlichen Osterfeuer individuell regeln. Und so unterscheidet sich das Verfahren von Stadt zu Stadt: In Bottrop sind die Feuer anzeigepflichtig, in Velbert ist eine Genehmigung des Ordnungsamts nötig.

In Essen brauchen Veranstalter öffentlicher Osterfeuer keine Genehmigung, auch weil man in der Vergangenheit keine negativen Erfahrungen mit Osterfeuern gemacht habe. Die Stadt könnte auch Regelungen wie in anderen Kommunen einführen, so Schulze: „Im Moment ist das aber nicht notwendig.

Erwachsene müssen Osterfeuer bewachen

Private Osterfeuer, beispielsweise im Garten, seien generell nicht erlaubt, so Schulze. „Osterfeuer müssen für alle Bürger öffentlich zugänglich sein“, erklärt der Stadtsprecher: Nur dann gelten sie als Brauchtumsfeuer und sind vom Landes-Immissionsschutzgesetz ausgenommen. Meist sind bei öffentlichen Osterfeuern Glaubensgemeinschaften oder Vereine die Organisatoren. Wer aber in seinem Garten zündelt, begeht eine Ordnungswidrigkeit, die mit bis zu 1000 Euro geahndet werden kann, erklärt Schulze. In den letzten drei bis vier Jahren habe das Ordnungsamt niemanden beim privaten Osterfeuer erwischt.

Beim öffentlichen Osterfeuern dürfen nur Materialien verbrannt werden, die die Umwelt so wenig wie möglich belasten – beispielsweise trockenes, unbehandeltes Holz oder abgelagerter Grünschnitt. Abfall, Sperrmüll oder alte Autoreifen sind absolut tabu. Die Stadt appelliert, sich an alle Regeln zum Osterfeuer zu halten, denn gerade während der Feiertage werden außergewöhnlich hohe Luftbelastungen mit deutlichen Überschreitungen der Grenzwerte festgestellt.

Mindestens ein Erwachsener muss das Feuer, das nur an Ostersamstag und -sonntag erlaubt ist, bewachen. Auf Zollverein wacht die Freiwillige Feuerwehr Stoppenberg ab 18 Uhr an der Martin-Kremmer-Straße über die Flammen (Beginn der Feier um 16 Uhr) – und die Kreuzkröten kriechen in sicherer Entfernung.

Weitere Osterfeuer in den Stadtteilen:

Bergerhausen: Osterfeuer und Feier auf dem Schürmannhof, Kaninenberghöhe 13-15, am Samstag ab 15 Uhr.

Altenessen: Osterfeuer am Sonntag ab 19 Uhr auf dem Gelände des Kleingartenvereins „Auf der Heide“, Emscherstraße 191, unter Obhut der Freiwilligen Feuerwehr Katernberg.

Rüttenscheid: Nach dem Familiengottesdienst der Ev. Gemeinde Rüttenscheid am Karsamstag ab 21 Uhr in der Reformationskirche, Julienstraße 39, wird ein Osterfeuer entzündet.

Schönebeck: Das Osterfeuer an der Schacht-Kronprinz-Straße wird am Samstag von Lichtkünstler Martin Lenze illuminiert. Beginn: 18 Uhr.

Steele: Der MSV Steele 2011 lädt am Samstag zum Osterfeuer: Auf dem ehemaligen Sportplatz des Gymnasiums an der Wolfskuhle, Pinxtenweg 6, ab 16 Uhr.