Essen. Sturmböen und Schauer – die Prognose für Ostern fällt bescheiden aus. Polizei und Feuerwehr waren in den vergangenen Tagen wetterbedingt häufig im Einsatz.
Das hatten sich Essens Schüler wahrlich anders vorgestellt: Kaum beginnen die Osterferien, schüttet es wie aus Eimern und stürmische Böen gepaart mit einer Gewitterfront ließen schon am Sonntag nicht so recht Ferienstimmung aufkommen. Auch die Prognose für die kommenden Tage einschließlich Ostern lässt zu wünschen übrig, sagt Malte Witt, Meteorologie beim Deutschen Wetterdienst Essen: „Bis Karfreitag haben wir mit Schauern und starken Winden zu rechnen.“ Heute sollen die Böen gar eine Geschwindigkeit von bis zu 110 Stundenkilometern erreichen.
Nicht viel freundlicher, wenn auch nicht ganz so stürmisch, sieht es am Ostersonntag bei Durchschnittswerten von sieben Grad aus, denn auch dann können Niederschläge die Eiersuche zu einer feucht-fröhlichen Angelegenheit machen. Ungewöhnlich für März sei das wechselhafte Wetter allerdings nicht, betont Witt: „In den ersten Märzwochen hatten wir ja in diesem Jahr schon ein paar wärmere Tage. Erfahrungsgemäß klettern die Temperaturen dann im April wieder in die Höhe.“
Ostermarkt hofft auf besseres Wetter
Mehrarbeit bedeutet das stürmische Wetter derweil für Polizei und Feuerwehr, die gestern und am Wochenende häufig ausrücken mussten. Vielerorts im Stadtgebiet waren Bauzäune und Werbetafeln umgestürzt und lose Dachpfannen auf Autos gekracht. „Es waren zwar immer nur kleinere Einsätze, aber das Wetter hat die Kollegen doch sehr auf Trab gehalten“, sagt Thomas Schmitz von der Feuerwehr Essen.
Auf besseres Wetter hoffen auch die Händler auf dem Essener Ostermarkt, lief an vielen ihrer Stände der Verkauf in den letzten Tagen doch eher schleppend. Fröhliche Osterdeko und grauer Himmel – das passt für viele Besucher wohl nicht so recht zusammen. „Das schlechte Wetter hat sich schon bemerkbar gemacht“, sagt Ina Will, Sprecherin der Essener Marketinggesellschaft (EMG). „Einige Händler sind zwar auch auf dem Weihnachtsmarkt vertreten und haben deshalb schon einen etablierten Kundenstamm, aber bei Sonnenschein ist die Atmosphäre für die Besucher natürlich angenehmer. Und das schlägt sich auch im Verkauf nieder.“
Abgedeckte Beete bei den Kleingärtnern
Doch von dem bisschen Regen lässt sich der Osterhase nicht erschüttern – zumindest nicht im Hesse-Bad in Dellwig, denn dort findet in jedem Fall wieder die traditionelle Eiersuche statt. „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“, sagt Lothar Krause, Vorsitzender des Vereins RuWa Dellwig, entschlossen. „Wenn nicht gerade Gefahr etwa wegen eines Sturms herrscht, findet die Veranstaltung wie geplant statt. Wir ziehen das durch!“ Einlass ist ab 10.30 Uhr, um elf dürfen dann zunächst die Kleinsten ihre Körbe füllen.
Und auch die Kleingärtner müssen sich mit dem Pflanzen noch etwas gedulden: „Das verschiebt sich nun um ein paar Tage, bis die Schlecht-Wetter-Periode vorüber ist“, sagt Klaus Wiemers vom Kleingartenverein Kray. Nur einige winterharte Gewächse sind in den Beeten zurzeit zu sehen, der Großteil ist mit Schutzhüllen abgedeckt.
So macht man sich in diesen Tagen besser warme Gedanken und verlässt das Haus nicht ohne Regenschirm. Eine findige Geschäftsidee entwickelte da ein Hamburger Unternehmen – ein Schirm, auf dessen Innenseite ein Stadtplan von Essen gedruckt ist. Erhältlich ist das gute Stück in Buchhandlungen, im Ruhr-Museum sowie in der Galeria Kaufhof.