Essen. Mit breiter Mehrheit hat der Essener Stadtrat beschlossen, die laufenden Kredite schrittweise in Euro umzuschulden.

Die Stadt macht Schluss mit ihren Spekulationsgeschäften in Schweizer Franken: Mit breiter Mehrheit beschloss der Rat am Mittwochabend, die laufenden Kredite schrittweise in Euro umzuschulden.

Die Stadt zieht damit die Konsequenz aus dem dramatischen Wertverlust des Euro zum Schweizer Franken nach der Freigabe des Wechselkurses. Bis zum 15. Januar war auch Stadtkämmerer Lars-Martin Klieve davon ausgegangen, dass die Schweizer Nationalbank den Wechselkurs bei 1,20 Franken halten würde. Am Donnerstag lag der Kurs bei 1,049 Franken.

Abrechnung Mitte Oktober

Für die Stadt wird der Ausstieg teuer. Wie teuer? Essen hält Kredite über 450 Millionen Franken. Diese standen Ende 2014 mit einem Gegenwert von 374 Millionen Euro in den Büchern. Legt man den gestrigen Wechselkurs zugrunde, müsste die Stadt 430 Millionen aufwenden, um die Kredite abzulösen. Verlust: 56 Millionen Euro.

EBB und AfD warben im Rat vergebens dafür, die Kredite vorzeitig abzulösen. Weil dies zusätzliches Geld kosten würde, entschied die Mehrheit dagegen. Abgerechnet wird nun Mitte Oktober. Dann ist letzte Tranche fällig. (schy)