Essen. . Das Veto der Ärztekammer gegen die von der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein geplante Reform der Notfallversorgung hat man in Borbeck mit Freude aufgenommen. Die Borbecker kämpfen weiter.
Das Veto der Ärztekammer Nordrhein gegen die von der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNo) geplante Reform der Notfallversorgung hat man in Borbeck mit Freude aufgenommen, drohte doch bei der Reform die Schließung der Notfall-Praxis im Philippusstift. Am Ziel sind die Borbecker aber noch nicht.
Am Dienstagabend trafen sich auf Einladung des Borbecker Bürger- und Verkehrsvereins (BBVV) Experten sowie etwa 100 Bürger im Residenzsaal des Schlosses, um die aktuelle Lage und das weitere Vorgehen zu diskutieren. „Es war eine sachliche, aber zugleich sehr engagierte Diskussion“, sagt BBVV-Vorsitzende Susanne Asche. Die Ärzte hätten aber deutlich gemacht, so Susanne Asche, dass man keine Entwarnung geben könne. „Es wurde wieder deutlich, dass es ja nicht nur um Bequemlichkeit durch eine Notfall-Praxis im Stadtteil geht, sondern auch darum, dass durch eine Schließung zum Beispiel Kliniken einen größeren Zulauf haben würden. Und das meist bei Fällen, die in der Notfall-Praxis hätten genauso behandelt werden können.“ Auf den Rettungsdienst würde auch eine größere Belastung zukommen, denn erkrankte Menschen würden ihn bei einer fehlenden Notfall-Praxis viel öfter alarmieren.
Einschnitte bei der Kindernotfallambulanz am Elisabeth-Krankenhaus
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Sorgen, die auch Erika Küpper, Kinder- und Jugendbeauftragte des Bezirks und Mitglied des Borbecker Netzwerks Kindergesundheit e.V., teilt. Die Kindernotfallambulanz am Elisabeth-Krankenhaus am Klara-Kopp-Weg soll nach den Plänen der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein nicht geschlossen, allerdings zeitlich beschnitten werden. „Wenn, wie im Frühjahr, an einem Wochenende 240 Kinder kommen, dann zeigt das, dass die Kindernotfallambulanz nötig ist, und zwar in ihrer jetzigen Form“, sagt Erika Küpper. Das teilte sie in einer Resolution auch Dr. Michael Hill mit, der mit seinem Kollegen Dr. Jörg Schmeck im Februar die Unterschriftenaktion gegen die Schließung der Notfall-Praxis in Borbeck ins Leben rief.
„Durch das Veto der Ärztekammer ist das nun zwar alles zeitlich etwas entkrampft, aber wir werden uns demnächst noch einmal zusammensetzen und beraten, wann wir den Entschluss zeitnah an die entsprechenden Stellen persönlich übergeben können“, erklärt Susanne Asche. Die eine oder andere Unterschrift könnte bis dahin noch hinzukommen, denn nach der Versammlung am Dienstagabend wurde die BBVV-Vorsitzende um zusätzliche Listen gebeten, mit denen Bürger weitere Unterschriften sammeln wollen. Bisher haben 14 000 Unterstützer unterschrieben.