Essen. . 40 000 Männer und Frauen der Uni Duisburg-Essen votieren über VRR-Angebot. Geplante Preissteigerung bleibt, aber Zugeständnisse bei Fahrrad-Mitnahme.
Die etwa 40.000 Studenten der Uni Duisburg-Essen werden in genau einem Monat zum Votum um die Fortführung des Semestertickets aufgerufen. Eine Ur-Abstimmung findet vom 20. bis 24. April statt. Das habe in dieser Woche das Studierendenparlament beschlossen, berichtet Marcus Lamprecht, der Mobilitätsreferent der Studierendenvertretung AStA.
Um das Semesterticket schwelt seit Monaten Streit. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) plant eine schrittweise Anhebung des Preises von derzeit 114 Euro pro Semester (sechs Monate) auf 160 Euro pro Semester. So viel soll das Ticket dann im Jahr 2020 kosten. Diese Erhöhung um rund 40 Prozent hatte landesweit Protest ausgelöst.
Im Februar hatten Vertreter der Listen Grüne Hochschulgruppe, Linke Liste und RCDS dem VRR ein Gegenangebot unterbreitet. Es sah vor allem eine geringere Verteuerung vor.
Der VRR hat die Preissteigerung jedoch bis heute als alternativlos dargestellt. „Die wirtschaftlichen Eckpunkte“, teilt der VRR am Donnerstag mit, „bleiben unverändert.“
16 von 34 Unis haben „Ja“ gesagt
Jetzt kommt der Verkehrsanbieter den Studenten jedoch in anderen strittigen Fragen entgegen: So soll die Fahrrad-Mitnahme fürs gesamte Verbreitungsgebiet wieder verbindlich in die neuen Statuten geschrieben werden. Das sahen die neuen Verträge zunächst nicht vor, war von den Studenten aber vehement eingefordert worden. Ende Februar hatte ein Gespräch zwischen VRR und einigen ASten im Land erste sichtbare Erfolge gebracht. Während der VRR das Semesterticket als bereits „endgültig gesichert“ ansieht, verweist AStA-Mobilitätsreferent Marcus Lamprecht auf die Ur-Abstimmung an der Uni Duisburg-Essen: „20 Prozent der Studierenden müssen für die neuen Verträge stimmen“, erklärt er. Falls 20 Prozent oder mehr der Abstimmenden gegen das neue Ticket entscheiden, ist es damit vorbei. Falls ein Wert von 20 Prozent nicht erreicht wird, entscheidet das Studentenparlament über die Zukunft des Semesterickets. Wie diese Abstimmung ausfällt, darüber kann man nur spekulieren.
Nach Angaben des VRR haben bislang 16 von 34 Hochschulen in NRW die neuen Konditionen für das Semesterticket akzeptiert. Der neue Mustervertrag mit den neu ausgehandelten Punkten soll den Hochschulen in den nächsten Tagen zukommen. Das neue Semesterticket gilt, wenn sich die Studenten der Uni Duisburg-Essen dafür entscheiden, vom kommenden Wintersemester an. Wie bislang auch, können ab 19 Uhr und am Wochenende sogar zwei Personen damit fahren.