Essen. . Der Ausbau des Emscherschnellweges steht im Entwurf für den Bundesverkehrswegeplan, der voraussichtlich in diesem Jahr verabschiedet wird. Straßen NRW erwartet eine steigende Verkehrsbelastung.
Seit Jahrzehnten treibt der Ausbau der A 52 die Menschen im Essener Norden und auch jenseits der Stadtgrenzen um. Aktuell geht es um das geplante Teilstück zwischen dem Autobahnkreuz Essen-Nord und Gladbeck. Während Bürgerinitiativen dagegen Sturm laufen, nimmt ein weiteres Großprojekt unbemerkt von der Öffentlichkeit langsam, aber sicher konkrete Formen an: der Ausbau der A 42.
Wie der landeseigene Straßenbaubetrieb Straßen NRW auf Anfrage der Redaktion bestätigte, hat das Vorhaben Eingang in den Entwurf für den Bundesverkehrswegeplan gefunden. Die A 42 soll demnach zwischen Oberhausen und Bottrop von derzeit sechs auf acht Fahrspuren erweitert werden. Zwischen Bottrop und dem Autobahnkreuz Herne ist ein sechsspuriger Ausbau vorgesehen. Heute rollt der Verkehr dort auf vier Spuren.
83.000 Fahrzeuge für das Jahr 2020 erwartet
Noch befinde sich der Bundesverkehrswegeplan „im Status eines Vorschlages“, heißt es von Seiten des Landesbetriebes. Im Laufe diesen Jahres aber soll der Bedarfsplan vom Bundestag verabschiedet werden. Damit wäre klar, in welche Fernstraßenprojekte der Bund in den kommenden zehn bis 15 Jahren Millionen investieren wird.
Aus Sicht von Straßen NRW spricht einiges für die A 42, zumindest für den avisierten sechsspurigen Ausbau zwischen Bottrop und Herne. Der Landesbetrieb stützt sich dabei auf eine Verkehrsprognose. Diese erwartet im Jahr 2020 für den Streckenabschnitt westlich des Autobahnkreuzes Essen-Nord täglich 83.000 Fahrzeuge. Das wäre eine deutliche Steigerung gegenüber der letzten Verkehrszählung aus dem Jahr 2010 mit 65.000 Fahrzeugen pro Tag.
Kritiker befürchten schwerwiegende Folgen
Die DKP, die den Plan für den Ausbau am Mittwoch öffentlich machte, fürchtet schwerwiegende Folgen, der Essener Norden werde „endgültig in Lärm und Abgasen ersaufen“, denn eine verbreiterte A 42 wäre wohl eine attraktive Alternative zur A 2 und zur stauanfälligen A 40. Sollte sich das bewahrheiten, dürfte es vor allem für Teile von Altenessen treffen, wo die verbreiterte Trasse, wie es die DKP formuliert, „fast bis an die Wohnzimmerfenster heran rücken“, wird. Betroffen seien die Bereiche Thiesstraße, Gewerken- und Frauenfelder Straße sowie die Elisabeth Selbert Straße.
Auch wenn die Planungen, wie die DKP erfahren haben will, „auf vollen Touren laufen“, dürften noch Jahre vergehen, bis die Bagger anrollen. Nach der Verabschiedung des Bundesverkehrswegeplans wäre ein Planungsauftrag an Straßen NRW erst der nächste Schritt. Baurecht bestünde erst nach einem langwierigen Planfeststellungsverfahren. Zu klären wäre nicht zuletzt die Finanzierung.