Essen. . Die Wolff-Gruppe hat den Pachtvertrag für das „Café Central“ im Essener Grillo-Theater gekündigt. Weiter Sorgen auch ums „Wallberg“ in der Philharmonie.

Mit ihren Gastronomien hat die Stadt Essen zurzeit kein Glück: Während bereits vor einigen Wochen durch den Rückzug von Sternekoch Nelson Müller die krisenhafte Entwicklung beim „Wallberg“ in der Philharmonie einen neuen Höhepunkt erreichte, droht nun ein weiterer gastronomischer Problemfall: Die Wolff-Gruppe hat am Dienstag mit Wirkung zum 31. März den Pachtvertrag für das „Café Central“ im Grillo-Theater in der Innenstadt gekündigt.

Das bestätigten Gesellschafter Klaus Wolff und Berger Bergmann, Geschäftsführer der Theater und Philharmonie GmbH (TuP). Das Café im Erdgeschoss des Grillo-Theaters war erst vor einigen Jahren von der städtischen Immobiliengesellschaft GVE mit hohem Aufwand für mindestens 500 000 Euro umgebaut worden. Wegen der komplizierten Arbeiten – zwischen Erdgeschoss und Obergeschoss war ein großes Loch in die Decke geschnitten worden – hatte sich die Einweihung immer wieder verzögert, im Frühjahr 2012 stand dann die Neueröffnung.

Betriebsversammlung zur Zukunft der 35 „Wallberg“-Mitarbeiter

Nach Angaben von Wolff war es trotz des Umbaus allerdings nicht gelungen, auch angesichts hoher Pachtforderungen auf Dauer gewinnbringend zu arbeiten. Wie es nun im Grillo weitergeht ist offen, TuP-Chef Bergmann hofft aber, den Kündigungstermin strecken zu können. „Wir gehen davon aus, dass wir mit der Wolff-Gruppe in bewährter Zusammenarbeit zu einer guten Lösung kommen.“ Der Pausen-Service für die Besucher von Theatervorstellungen sei in jedem Fall gesichert, so Bergmann.

Essen und TrinkenAuch im deutlich größeren „Wallberg“-Betrieb sind die Sorgen um die Zukunft nicht verflogen. Vergangene Woche fand nach WAZ-Informationen eine Betriebsversammlung statt, bei der es unter anderem um die Zukunft der 35 überwiegend festangestellten Mitarbeiter ging. Vertreter der städtischen GVE konnten indes nicht viel Neues berichten. Nelson Müller will zum 31. März das Haus verlassen, ein Nachpächter für die riesige Gastro-Immobilie ist noch nicht gefunden. Hoffnung: möglichst viele Jobs zu erhalten.

Vor Müllers kurzlebigem Versuch hatte im „Wallberg“ die Wolff-Gruppe einige Jahre gewirtet und mit hohen Verlusten ihr Engagement beendet. Auch im „Wallberg“ habe sich die Kombination aus hohen Pachtforderungen und Saisongeschäft-Charakter ungut auf die Bilanz ausgewirkt. Vor allem in den Sommermonaten erwies sich das Restaurant trotz schöner Terrasse zum Stadtgarten als Verlustbringer, was in den starken Wintermonaten kaum mehr aufzuholen gewesen sei, hieß es.