Essen. Das Diakoniewerk Essen hat an etwa 50 Standorten in Essen Altkleidercontainer aufgestellt. Diese werden immer öfter mit Hausmüll und Unrat verdreckt.
„Die Leute sind einfach zu faul, ihren Müll woanders hinzubringen. Das ist für uns natürlich extrem ärgerlich. Als gemeinnützige Organisation haben wir dann die Kosten zu tragen“, sagt Jens Schmalenberg vom Diakoniewerk Essen. Die Einrichtung hat Altkleidercontainer an etwa 50 Standorten in Essen. Einige werden zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz und dem Caritasverband betrieben. An der Hachestraße gibt es gleich vier Behälter, da dieser Standort besonders frequentiert sei. „Das ist ein sehr innenstadtnaher Ort. Wir leeren die Container dort sogar täglich“, sagt Jens Schmalenberg. Überfüllt sind sie daher nicht.
Stattdessen stapeln sich dort immer wieder Säcke mit Hausmüll, alte Kartons oder Kommoden werden kurzerhand abgestellt. „Wir weisen unsere Mitarbeiter immer darauf hin, vorsichtig zu sein, wenn sie die Tüten aufreißen.“ Darin könnten sich nämlich auch spitze Gegenstände befinden. Ein unschönes Erlebnis: Einmal habe eine tote Katze in einem Container gelegen. Die gehört da definitiv nicht hin. „Zum Glück war es ein Einzelfall“, betont Jens Schmalenberg.
Neue Standorte zu finden sei schwer. Besitzer privater Flächen hätten häufig Vorbehalte. „Die haben Angst, dass es zur Geruchsbelästigung kommt oder irgendjemand so einen Container anzündet.“ Daher seien sie in der Regel bei Kirchengemeinden oder neben Altenheimen angesiedelt. „Hier ist die Hemmschwelle dann doch noch größer, weil sie mehr unter Beobachtung stehen“, sagt Ingo Schmidt vom DRK Kreisverband. Das Rote Kreuz hat Behälter an vier Standorten in der Stadt.
Bürger können Beschwerden melden
Auch Glas- und Papiercontainer trifft es. Etwa 330 Behälter werden von den Entsorgungsbetrieben bewirtschaftet. Mit der Pico-Bello-Hotline versucht die Stadt gegen den Dreck vorzugehen. Unter der Nummer 0201/88 88888 können sich Bürger mit ihren Beschwerden melden. Diese werden dann an die zuständigen Ämter weitergegeben.
Sie versuchen dann, die Verursacher ausfindig zu machen. „Natürlich können wir da leider nur einen Bruchteil ermitteln“, sagt Sprecher Stefan Schulze. Man würde aber auch bei der Sortierung auf Briefe und Adressen achten. Wird der Übeltäter entdeckt, kann es ein Bußgeldverfahren geben.
Stefan Schulze bedauert, dass dieses Problem in Großstädten nicht komplett zu bekämpfen sei. Falls die Mülltonne aber mal zu voll sei, sollte man den Abfall lieber neben die eigene Tonne stellen anstatt ihn einfach in den nächsten Container zu werfen.