Essen. Die Gewerkschaft Verdi ruft Beschäftigte an der Uniklinik Essen am Montag zu Warnstreiks auf - Auftakt für eine Streikwoche im öffentlichen Dienst.
Im Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst der Länder gibt es am Montag in Nordrhein-Westfalen einen ersten Warnstreik. Die Gewerkschaft Verdi rief ihre Mitglieder an der Uniklinik Essen dazu auf, ganztätig die Arbeit ruhen zu lassen. Einen Aufruf gibt es auch schon für die Uniklinik Aachen. Dort soll am Mittwoch gestreikt werden.
Im Laufe des Tages sollten mindestens 200 Beschäftigte in dem Essener Krankenhaus die Arbeit niederlegen, sagte eine Sprecherin der Streikleitung am Morgen. Der Streik solle bis Dienstagmorgen um 6.30 Uhr andauern. Die Gewerkschaft hatte angekündigt, eine Notversorgung für die Patienten aufrecht zu erhalten.
Über weitere Streikmaßnahmen in NRW wollen nach seinen Angaben die Streikleitungen in den einzelnen Bezirken am Montag und Dienstag entscheiden. Ab Mitte der Woche könnten dann etwa Justizeinrichtungen, Finanzämter oder Bezirksregierungen von Streiks betroffen sein.
Bsirske verteidigt Warnstreiks
Verdi-Vorsitzender Frank Bsirske verteidigte die Warnstreiks. Es könne nicht angehen, dass sich die Länder mit der Schuldenbremse selbst Fesseln anlegten und die Beschäftigten das dann ausbaden sollen, "zumal die Steuereinnahmen sprudeln", sagte der Chef der Dienstleistungsgewerkschaft der "Nordwest-Zeitung".
Berufsfeuerwehr, Polizei, Schulen, Unikliniken und Hochschulen seien für ein funktionierende Gesellschaft von zentraler Bedeutung. "Und wer von qualifizierten Beschäftigten gute Arbeit erwartet, muss diese auch angemessen bezahlen", sagte Bsirske.
Angestellte Lehrer streiken ab Dienstag
Die Gewerkschaft GEW hatte bereits in der vergangenen Woche für NRW Streiks der angestellten Lehrer für Dienstag, Mittwoch und Donnerstag in wechselnden Regierungsbezirken angekündigt. Start ist im Regierungsbezirk Düsseldorf: Schwerpunkte seien dort Duisburg und Düsseldorf sowie Essen und Wuppertal.
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Am Mittwoch sollen auch Lehrer in den Bezirken Detmold und Köln in den Warnstreik treten, dann seien die Standorte in Bielefeld und Minden, Herford, Aachen, Bonn und Köln dran. Am Donnerstag endet die Runde laut GEW in den Bezirken Münster und Arnsberg. Streikende versammeln sich dann in Münster, Gelsenkirchen, Dorsten, Bochum, Dortmund, Siegen und Unna, wie es hieß.
Streit um Altersvorsorge
Am Freitag waren die Tarifverhandlungen vorläufig gescheitert. Die Kernforderung der Gewerkschaften lautet 5,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 175 Euro mehr, ein Ende von Befristungen ohne Sachgrund sowie Einstellungszusagen für Azubis. Als Hauptgründe für das vorläufige Scheitern erwiesen sich aber starke Differenzen über die betriebliche Altersvorsorge und über die tarifliche Eingruppierung der Lehrer. (dpa)