Essen/Düsseldorf. Ein Hooligan aus Düsseldorf soll einen Bundespolizisten am Hauptbahnhof Essen bewusstlos gewürgt und schwer verletzt haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm versuchten Totschlag vor.
Die Staatsanwaltschaft Essen erhebt gegen einen jungen Hooligan aus der Fanszene von Fortuna Düsseldorf Anklage wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung.
Der 22-jährige Düsseldorfer hatte einen 36 Jahre alten Bundespolizisten am 14. November nach dem Regionalligaspiel zwischen Rot-Weiss Essen und Fortuna Düsseldorf II (3:0) am Essener Hauptbahnhof attackiert. Als Polizisten einen Fortuna-Fan überprüfen wollten, der einen Beamten beleidigt haben soll, sollen sich 50 Fortuna-Fans gegen die Bundespolizisten solidarisiert und versucht haben, den Mann zu befreien. Die Polizisten setzen dann nach eigenen Angaben Schlagstöcke, Pfefferspray und Diensthunde ein. In dieser Auseinandersetzung soll der Beschuldigte den Beamten von hinten angegriffen, mit einem Arm dessen Hals umklammert und ihn bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt haben.
Nur mit vereinten Kräften konnten Bundespolizisten den hochaggressiven Hooligan überwältigen. Der 36-Jährige erlitt "infolge der massiven Gewalt erhebliche Verletzungen am Kehlkopf und am Hals", erklärt Oberstaatsanwältin Anette Milk. "Wegen der Dauer und der Intensität des Angriffs", so Milk, geht die Staatsanwaltschaft von einem versuchten Tötungsdelikt aus.
Angeschuldigter Fortuna-Hooligan ist Wiederholungstäter
[kein Linktext vorhanden]Am Donnerstag nach der Tat hatten Bundespolizisten den Düsseldorfer in der Landeshauptstadt festgenommen. Sie waren von Beamten der Landespolizei begleitet worden, die bei Tötungsdelikten die Ermittlungen übernehmen. Seither sitzt der Mann in Untersuchungshaft.
Der Angeschuldigte, der zum Tatzeitpunkt laut Bundespolizei "leicht alkoholisiert" gewesen sein soll, ist ein in der Datei "Gewalttäter Sport" registrierter Wiederholungstäter. Er war bei Fußballspielen bereits mehrfach aufgefallen. Der junge Hooligan soll sogar bereits einen Polizisten angegriffen haben. (pw)