Essen. Ein Busfahrer soll in der vergangenen Woche zwei Kinder aus einem Bus geworfen haben. Laut Evag-Sprecher Olaf Frei handelt es sich aber um krassen Einzelfall.

Herr Frei, der Rauswurf zweier Kinder durch einen Evag-Busfahrer bewegt viele Bürger.

Olaf Frei: Ich kann das verstehen. Der Vorgang entspricht sicher nicht dem, was wir unter gutem Service verstehen. Da ist etwas gründlich schief gelaufen. Wir werden mit dem Fahrer ein Gespräch führen. Es gibt klare Dienstanweisungen in Bezug auf kundenfreundliches Verhalten.

Was passiert mit dem Fahrer?

Frei: Das hängt von dem Gespräch ab, ich kenne nicht alle Details des Vorgangs und auch nicht die Darstellung des Fahrers. In einigen Internet-Kommentaren unter dem Bericht wird die Entlassung gefordert. Das wird sicherlich nicht passieren. Die Sache ist ärgerlich, aber es ist niemand verletzt worden oder sonst ernsthaft zu Schaden gekommen. Ich meine, dieser Fall ist ein Ausreißer. Wir haben pro Tag 330 000 Kunden, und unsere Fahrer machen in aller Regel einen wirklich guten Job.

Gibt es bei der Evag keine Schulungen, wie in solchen Fällen zu verfahren ist?

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Frei: Doch. Es gibt einmal pro Jahr und natürlich bei Neueinstellungen eine Schulung, in der die Fahrer auch über Beförderungspflichten informiert werden. Es gibt auch Rollenspiele über das richtige Verhalten im Konfliktfall, etwa wenn Fahrgäste aggressiv werden. Aber das war ja kein Konflikt dieser Art. Man kann einen Busfahrer nicht auf jede Alltagssituation vorbereiten. Klar ist aber: Kinder unter 14 Jahren darf man nur raussetzen, wenn sie von Polizei, Ordnungsamt, Evag-Mitarbeitern oder natürlich den Eltern in Empfang genommen werden. Punkt!

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Frei: ... und da haben wir über die Durchsage klar gemacht: Wer sitzen bleiben will, darf sitzen bleiben, wer aussteigen will, der darf auch das. Kein Kind unter 14 Jahren ist jedenfalls aufgefordert worden, den Bus zu verlassen. Insofern haben wir aus dem Fall bereits Konsequenzen gezogen.