Essen.

Die Schlacht ist geschlagen, das Ergebnis des Mitgliederentscheids ist so, wie es in den letzten Wochen erwartet worden war: Reinhard Paß darf erneut für die Essener SPD bei der OB-Wahl antreten.

Für einen Amtsinhaber sind knapp 56 Prozent allerdings nicht berauschend, selbst wenn man in Rechnung stellt, dass ein zur Überparteilichkeit verpflichteter Oberbürgermeister nur selten gleichzeitig der Liebling seiner Partei sein kann. Das gilt erst recht, wenn das Geld so knapp ist wie in Essen.

Für Paß hätte es schlimmer kommen können

Immerhin aber: Für Paß hätte es schlimmer kommen können. Nach dem Sommertheater von Parteichefin Britta Altenkamp waren sich viele sicher, dass seine Ära 2015 auf jeden Fall endet.

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© WAZ FotoPool

Dann aber betrat eine Gegenkandidatin die Bühne, die nie den Eindruck vermittelte, ein durchdachtes Konzept zu haben. Paß hingegen kam über den Kampf zurück ins Spiel, nutzte die Chance, die ihm das Basisvotum bot, und ließ die Worte von Altenkamp – „als OB die falsche Person“ – durch die Mitglieder zurückweisen. Zurück bleibt dennoch eine SPD, die gespalten ist und ein Kandidat mit Verwundungen. Für die eigentliche Wahl keine gute Voraussetzung.