Essen. Mit über 1600 Ausstellern aus 49 Ländern ist die heute startende Pflanzenmesse IPM so international wie nie. Die Kreationen sind leider nur fürs Fachpublikum gedacht.

Ob der Blumengruß in der Tüte, der Zwergkirschbaum für den Balkon oder die Farbtrends Gelb und Rosé für die Sommerblumensträuße – die Messe wird von heute an wieder zum Laufsteg für die Neuheiten der Gartenbau-Branche.

Vieles von dem, was die 1600 Aussteller noch bis Freitag zur Internationalen Pflanzenmesse IPM zeigen, wird in dieser Saison in die Floristikläden und Gartenfachmärkte Einzug halten. Solange müssen sich auch die Essener Hobbygärtner und Blumenfreunde gedulden, denn die IPM ist eine reine Fachmesse und soll es auch bleiben, wie Messechef Oliver P. Kuhrt unterstrich. So werden beispielsweise die farbenprächtigen Kreationen, mit denen sich die Floristen in den Hallen gegenseitig überbieten, nur dem Fachpublikum vorbehalten bleiben.

IPM wächst und gedeiht

Dabei beklagt die Branche, dass bei den Verbrauchern die Wertschätzung für das lebendige Grün verloren geht, dass die Lust schwindet, sich in der Freizeit mit Umtopfen, Schneiden und Ernten zu beschäftigen. Auch die wachsende Urbanität, also der Trend wieder in die Stadt zu ziehen, macht es für die Gartenbau-Branche nicht leichter. Sie sucht verstärkt nach Wegen, um auch den grünen Daumen des Städters zu kitzeln.

Der IPM tut dies indes keinen Abbruch. Sie wächst und gedeiht und ist zu ihrer 33. Auflage so international wie nie. Kamen vergangenes Jahr 1554 Aussteller aus 45 Ländern in die Hallen an der Gruga, sind es dieses Jahr über 1600 aus 49 Ländern. Erstmals dabei ist China mit einem Gemeinschaftsstand, ebenso Indien. Auch das Nachbarland Sri Lanka präsentiert sich größer denn je.

Schüler sollen für Berufe begeistert werden

MesseDie einzigen, die neben dem Fachpublikum die Blütenpracht zu Gesicht bekommen, sind 500 Schüler der achten bis zehnten Klassen aus Essen. Sie sind zum Tag der Ausbildung am Mittwoch eingeladen. Denn auch die Gartenbau-Branche plagen Nachwuchssorgen. Das Motto „Ich liebe Grün“ muss bei vielen Jugendlichen erst geweckt werden, um sie für eine gärtnerische oder floristische Ausbildung zu begeistern. „Viele wissen gar nicht mehr, was eine Staude ist“, beklagt Eva Theuerkauf vom Landesverband Gartenbau Rheinland. Die Messe soll aufklären und gleichzeitig für den Beruf werben, hofft sie.

Zumindest auf einen Hauch von Frühling dürfen sich die Essener vom 6. Februar an freuen. Dann öffnet die Publikumsmesse „Haus Garten Genuss“. Ein Teil der 260 Aussteller wird dort auch das Neueste für Beet und Balkon präsentieren. Mit der Vielfalt der IPM ist dies jedoch nicht zu vergleichen. Denn die „Haus Garten Genuss“ behandelt auch die Themen Ausbau, Umbau und Anbau rund ums Haus, Einrichten und Dekorieren sowie Essen und Trinken.