Essen-Frohnhausen. . In Frohnhausen und auf der Margarethenhöhe haben sich die verlängerten Öffnungszeiten der Wochenmärkte bewährt. Die feste Einrichtung deutet sich an.

Noch vor einigen Monaten war er ein Pflänzchen, das nicht nur verblüht, sondern längst vertrocknet war. Doch mittlerweile zeigt die Kurve beim Dienstagsmarkt auf dem Frohnhauser Platz wieder nach oben, das „Umtopfen“ hat sich gelohnt: Die Stadttochter EVV Verwertungs- und Betriebs-GmbH (EVB) verlängert als Veranstalter die Probezeit für den Nachmittagsmarkt von 11 bis 18 Uhr bis Ende März. Die Tendenz deutet in Richtung Verstetigung.

Wahrscheinlich ist niemand darüber so glücklich wie Wolfgang Dotten. Der ehrenamtliche Obmann kennt den Markt sein Leben lang, seine Eltern haben hier schon beim Start 1952 Kartoffeln verkauft. Den Höhenflug der Wochenmärkte hat er genauso erlebt, wie deren Niedergang. „Das kann so nicht bleiben“, dachten er und der Markthändler- und Schaustellerverband in Essen sich und holten sich die Rückendeckung von der EVB. Im September startete der erste Nachmittagsmarkt in Frohnhausen zusammen mit Bredeney und der Margarethenhöhe als Pilotprojekt.

„Rund ein Drittel mehr Besucher.“

Seitdem ist viel passiert. Bredeney kam nie ins Laufen und ist schon Geschichte, die Margarethenhöhe läuft besser denn je. Und Frohnhausen? „Wenn die Margarethenhöhe bei 100 Prozent liegt, sind wir bei 80“, so Dotten.

Das kam nicht von ungefähr. Vor Ort und hinter den Kulissen konnte er auf die Unterstützung vom Kollegen Andreas Koch, Fleischermeister mit Verkaufswagen und zweiter Vorsitzender im Verband, zählen. Gemeinsam trommelten sie im Umfeld, hielten auch der Kritik der Händlerkollegen stand, und suchten Ersatz, wenn jemand absprang. „Wir hatten hier beim Start 22 Händler. Nun, im schwierigen Winter, sind um die 17 immer da“, sagt Dotten. Als die Idee aus der Taufe gehoben wurde, waren es gerade einmal acht.

Das spricht sich herum, langsam aber stetig. Einen Publikums-Durchfluss zu zählen, ist immer schwierig. Dotten schätzt, dass nun rund 30 Prozent mehr Besucher kommen; bis 14 Uhr die Menschen, die für das Mittagessen einkaufen, zwischen 15.30 Uhr und 17.30 Uhr die Berufstätigen und jungen Familien. „Wir haben endlich wieder Eltern mit Kinderwagen“, stellt Andreas Koch fest. Kartoffelhändler Wolfgang Dotten betont den Nebeneffekt: „Dadurch wird der Markt bekannter. Ich spüre deutlich, wie die Umsätze am Samstag anziehen.“

"Ein gutes Modell"

Dafür wurde einiges getan. In den wärmeren Monaten schoben die Initiatoren zahlreiche Bierbänke als Sitzgelegenheiten auf die Fläche. Drei Nikolausaktionen, eine vom Frohnhauser Werbering, wurden gestartet. Kinder schmückten Weihnachtsbäume, die an den Marktsäulen platziert wurden. Händler, Geschäftsleute rund um den Markt und andere spendeten 3000 Euro für die Beleuchtung einer der drei Marktplatanen, usw. .

Das freut auch die EVB. „Der Nachmittagsmarkt ist ein gutes Modell, wenn die Händler mitspielen. Frohnhausen und die Margarethenhöhe haben sich so gut entwickelt, dass es derzeit danach aussieht, als könnte man sie dauerhaft einrichten“, so EVB-Geschäftsführer Wolfgang Fröhlich. Entscheiden über die Änderung der stadtweiten Marktordnung muss die Politik. In Frohnhausen wird wohl niemand etwas dagegen haben.