Essen. . Während die Kunden und Händler auf der Margarethenhöhe das neue Konzept angenommen haben, ist das Experiment in Bredeney schon nach zwei Wochen gescheitert. In Frohnhausen sei man auf einem guten Weg, finden die Verantwortlichen.

Die Rettungsaktion für die Wochenmärkte ist noch keine drei Wochen alt. Doch schon gibt es erste, allerdings komplett unterschiedliche Rückmeldungen aus den drei Stadtteilen, die seit Anfang September einmal in der Woche zum Nachmittagsmarkt einladen. Während man auf der Margarethenhöhe jubelt, weil sich die Zahl der Händler mittwochs von drei auf zwölf gesteigert und die Besucherzahl vervielfacht hat, ist der Versuch in Bredeney bereits gescheitert.

„Der Dienstagsmarkt wurde in dieser Woche beerdigt“, sagt CDU-Ratsherr Siegfried Brandenburg, der die Marktbelebung in den drei Stadtteilen begleitet. Der Dienstagsmarkt in Frohnhausen, der als dritter Patient zur Wiederbelebung ansteht, sei auf dem Weg der Besserung. „Der Erfolg des neuen Konzepts liegt auf der Margarethenhöhe bei 100 Prozent, in Frohnhausen bei 80 Prozent. In Bredeney ist der Nachmittagsmarkt tot“, resümierte Brandenburg auf einer Podiumsdiskussion der Bürgerschaft Margarethenhöhe.

Enttäuscht ist Lutz Weiler von der Werbegemeinschaft „Bredeney attraktiv“. Er habe zwar von Anfang an Bedenken gegen die späte Öffnungszeit von 16 bis 20 Uhr gehabt, weil die Bredeneyer nach seiner Erfahrung eher vormittags einkaufen. „Aber wenn man so einen Versuch startet, muss man das schon über einen längeren Zeitraum durchhalten und nicht nach zwei Mal aufgeben.“ Weiler findet die Reaktion der Händler unverständlich. Das sei kein ernsthafter Rettungsversuch gewesen. „Wir hatten gerade Schritte überlegt und eingeleitet, den Markt zu unterstützen und besser dafür zu werben“, ärgert sich Weiler.

Eigentlich läuft das Projekt Marktbelebung durch spätere Öffnungszeiten und größeres Angebot der für die Märkte zuständigen städtischen Verwertungs- und Betriebs-GmbH (EVB) bis zum Jahresende. Auch Anfragen aus Kupferdreh und Karnap gibt es schon, so Brandenburg.

Auf der Margarethenhöhe ist das neue Marktkonzept bisher aufgegangen. Stimmung und Aufenthaltsqualität sind enorm gestiegen, Vereine und Gruppen wollen sich dort abwechselnd präsentieren, wie das der Kindergarten schon getan hat. Mit Aktionen wie dem „Tortentag“ am 1. Oktober, besserer Beschilderung, einem eigenen Internet-Auftritt des Marktes und Kooperation mit der Essen Marketing Gesellschaft, um Touristen auf den Markt im historischen Ambiente aufmerksam zu machen, soll der Aufwärtstrend fortgesetzt werden.

Die Bürger jedenfalls sehen in dem wiederbelebten Markt eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität. Bedenken, dass der neue Schwung die kalte Jahreszeit nicht überstehen könnte, teilt der langjährige Blumenhändler Ulrich Jasberg nicht: „Wir haben vor, die Stände unter die Arkaden zu stellen, so dass die Kunden im Trockenen einkaufen können.“