Margarethenhöhe. .

Zuletzt bot der Markt auf der Margarethenhöhe zumindest mitten in der Woche oft ein trauriges Bild: Drei, vier Stände verloren sich zwischen denkmalgeschützten Gebäuden, nur wenige Besucher nutzten das eher überschaubare Angebot. Ganz anders am Mittwochnachmittag: Erstmals bedienten die Markthändler ihre Kunden von 10 bis 18 Uhr statt wie gewohnt von 8 bis 13 Uhr. Und tatsächlich: Mit elf im Kreis aufgestellten Ständen war das Angebot deutlich vielfältiger, etliche Kunden bevölkerten Stände und die in der Mitte platzierten Biertischgarnituren.

Der Markt auf der Margarethenhöhe ist zusammen mit den Märkten in Frohnhausen und Bredeney Teil der Offensive „Nachmittagsmarkt“, die die für die Märkte zuständige Verwertungs- und Betriebs- GmbH (EVB) und der Verband der Marktbeschicker bis zum Jahresende starten, um wieder mehr Kunden und Händler zu gewinnen.

„Wie es scheint, war das eine gute Idee“, freut sich Hans Udo Engel vom Landesverband der Marktkaufleute über den recht ordentlichen Besuch am ersten Tag des Nachmittagsmarktes. Über das neue Konzept habe man zusätzliche Händler gewinnen können, so dass jetzt neben Obst und Gemüse viele weitere Waren und Speisen zum Verzehr vor Ort wie Suppe, Bratwurst und Flammkuchen angeboten würden. Viele Besucher nutzten die Bier- und Stehtische zum Essen. „Wir wollen den Markt wieder in Erinnerung rufen und den Leuten die Möglichkeit geben, nach Feierabend ihre Einkäufe zu erledigen und hier zu verweilen“, sagt Engel.

Den Nachmittagsmarkt begrüßt auch Obst- und Gemüsehändler Wolfgang Wrede (68). „Die Alternative wäre gewesen, den Markt mittwochs gar nicht mehr zu öffnen“, sagt der Händler, dessen Eltern bereits 1949 auf dem Markt standen. Bis heute ist Wrede mit Leib und Seele Markthändler. „Heute sieht es positiv aus, aber man muss mal vier, fünf Wochen abwarten, ob die neuen Öffnungszeiten wirklich gut angenommen werden. Man muss halt ‘was ausprobieren“, so Wrede, der auch in Bredeney auf dem Markt steht, aber dort am ersten Nachmittagstermin noch keine positive Veränderung bemerkt hat. „Der Stadtteil braucht einen Markt. Heute ist es wunderschön, hoffentlich bleibt das so“, ist Stammkundin Anke Schellinger ganz begeistert von der neuen Atmosphäre.

Auch Blumenhändler Ulrich Jasberg plädiert dafür, als Dienstleister auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen und später zu öffnen. „So konnte es nicht weitergehen, man muss es versuchen“, sagt Jasberg. Die Sitzgelegenheiten hält er für eine gute Sache, „zumal man bei schlechtem Wetter unter die Arkaden umziehen kann.“