Essen. . Wenige Stunden nach dem Pfingststurm gründete sich spontan die Facebook-Initiative „Essen packt an“. Für 2015 gibt es Pläne für neue Projekte.
So schlimm Sturm Ela an Pfingsten 2014 auch war, so hatte das Unwetter im Nachhinein doch etwas Gutes. Die spontan gegründete Facebook-Initiative „Essen packt an“, die sich wenige Stunden nach dem Sturm zusammenschloss, um die Schäden zu beseitigen, hat sich schnell zu einer Initiative für verschiedene soziale Projekte entwickelt.
Im Dezember erst ging die Aktion „Warm durch die Nacht“ an den Start. Unter diesem Motto ziehen freiwillige Helfer abends durch die Innenstadt und verteilen Suppen, Tee und Kaffee an Obdachlose. Und schon jetzt ist für Koordinator Markus Pajonk klar, dass „Warm durch die Nacht“ nicht nur im Winter existieren wird: „Die Aktion ist eine Herzensangelegenheit für uns!“ Bedeutet: Den Kontakt zu Obdachlosen will man also weiterhin halten, egal ob Winter oder Sommer.
Nachbarschaftshilfe-Projekt steht in den Startlöchern
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Aber mit „Warm durch die Nacht“ nicht genug. Für 2015 haben die rund 100 aktiven „Epalaner“ noch weitere Pläne. Aktuell steht ein Nachbarschaftshilfe-Projekt in den Startlöchern, das Pajonk so beschreibt: „Einfach mal mit älteren Menschen einen Kaffee trinken oder einen Spielenachmittag organisieren oder sie aber bei Behördengängen begleiten oder ihnen Kultur nahe bringen“, sprudeln die Ideen bei dem Koordinator heraus. Jetzt ginge es noch darum, eine Telefon-Hotline einzurichten, dann stünde dem Vorhaben nichts mehr im Wege. Wenige Minuten nach dem Aufruf auf der Facebookseite hätten sich schon genügend Freiwillige gemeldet.
Die ersten Wochen des Jahres werden Pajonk und die anderen EPA-Mitglieder zudem damit verbringen, zu versuchen, den „Suspended Coffee“ in Essen einzuführen. Neu ist die Idee von dem „aufgeschobenen Kaffee“ nicht; weltweit wird sie in einigen Städten bereits umgesetzt. Das Prinzip: Man trinkt eine Tasse Kaffee, bezahlt aber zwei. Wer den „Suspended Coffee“ bestellt, spendiert einem Bedürftigen den zweiten Kaffee. Pajonk und sein Trupp werden sich in Kürze auf die Suche nach Essener Cafés begeben, die sich dem Prinzip anschließen.
Projekt „Pfand gehört daneben“
Und dann wäre da noch das Projekt „Pfand gehört daneben“, das in anderen Städten ebenfalls schon etabliert ist. Jetzt wollen sich die EPA-Aktiven dafür stark machen, dass Pfandflaschen auch in Essen nicht in den Mülleimer geworfen, sondern daneben gestellt werden. Einfach, um es den Pfandsammlern zu erleichtern.
„Es gibt so viele Dinge, die die Welt oder unsere Stadt ein Stückchen besser machen können. Dafür setzen wir uns ein. Nur nichts tun, das ist schlimm. Uns wird man jedenfalls nicht mehr los“, lacht Pajonk.