Essen. . Nach dem verheerenden Orkantief „Ela“ zählte das spontan gegründete Freiwilligen-Heer bis zu 1500 Helfer. Sie beseitigten Sturmschäden auf Schulhöfen, in Kindergärten und Altenheimen. Übrig geblieben ist ein harter Kern von 60 bis 80 Leuten. Die „Spielplatzhelden“ wollen drei Dutzend zerstörte Spielplätze wiederaufbauen.
Als das verheerende Orkantief „Ela“ breite Schneisen der Verwüstung durch die Stadt gezogen hatte, war die Freiwilligen-Initiative „Essen packt an!“ der große Lichtblick inmitten der Finsternis: ein schlagkräftiges Heer ehrenamtlicher „Spontanhelfer“, die die Ärmel hochkrempelten und Gutes im Schilde führten. Die gute Nachricht vier Monate danach: „Essen packt an!“ macht weiter.
„Wir bitten die Bevölkerung um Anregungen und Ideen“, sagt Markus Pajonk (44), einer der Köpfe des Netzwerks, das alles sein will, nur kein eingetragener Verein mit Vorstand, Satzung und Tagesordnung. „Nach wie vor gilt für uns der Grundsatz: Jeder nach seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten“, betont Pajonk, der kaufmännische Leiter eines Hifi-Vertriebes. „Essen packt an!“ - das handelt von einer wunderbaren Erfolgsgeschichte in Sachen Bürgerengagement und Ehrenamt.
60 bis 80 Aktvisten
Am Tag nach der Katastrophe gegründet, fanden sich übers Soziale Netzwerk 4500 Essener zusammen, von denen 1500 zu Säge und Schaufel, zu Beil und Besen griffen. „An einem einzigen Tag waren zeitgleich sogar 600 Leute im Einsatz“ – auf Schulhöfen und Spielplätzen, in Kindergärten und Altenheimen sowie in Parks und Grünflächen. Allein für Motorsägen und Sprit, für Ketten und Schutzkleidung haben sie rund 17.000 Euro ausgegeben.
Und heute? Jetzt zählt der harte Kern 60 bis 80 Aktivisten, die sich auf vier Gruppen verteilen. 25 von ihnen nennen sich „Die Spielplatzhelden“ und haben Konkretes vor: nämlich ein Zehntel der durch den Pfingststurm zerstörten Spielplätze wieder aufzubauen. „Von 431 vor dem Sturm sind nur noch 395 Spielplätze übrig geblieben“, sagt Pajonk. Das Ziel der „Spielplatzhelden“: Sie wollen Geld sammeln und möglichst hochwertige Geräte in Eigenregie wieder aufstellen.
Die Einsatzgruppen
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Daneben gibt’s zwei weitere Einsatz-Gruppen: die „Task Force „Riesenbeerenklau“ und die „Task Force Elodea“. Erstere bekämpft die sehr giftige Pflanze, die am Ruhrufer wildert und bei Mensch und Tier schlimmstenfalls zu Verbrennungen ersten Grades führen kann. „Elodea“ ist besser bekannt als die auf dem Baldeneysee wuchernde Wasserpest.
Eine vierte Gruppe will sich darum kümmern, sozial schwache Essener an die zahlreichen Kulturangebote in dieser Stadt heranzuführen. „Unter unseren Aktivisten sind etliche, die Hartz IV beziehen und von Kulturschaffenden gar nicht mehr erreicht werden“, sagt Pajonk.
Der Kontakt zu „Essen packt an!“ funktioniert über die gleichnamige Facebook-Seite und per E-Mail über epa@monitoraudio.de