Essen. . Die Facebook-Initiative „Essen packt an!“ hat sich nach dem Pfingststurm gegründet und ein Heer aus bis zu 1700 Freiwilligen aufgestellt. Jetzt kümmern sie sich auch um Obdachlose.
Als der verheerende Pfingststurm über die Stadt Essen gebraust war, stellte die spontan gegründete Initiative „Essen packt an!“ (EPA) in Windeseile ein imponierendes Heer von 1700 Freiwilligen auf die Beine. Sechs Monate danach besteht an neuen Herausforderungen kein Mangel: Seit Sonntag kümmern sich die „Epalaner“ um obdachlose Menschen in dieser Stadt.
„Der gute Geist aus der Pfingstnacht lebt, das erste von bald drei Teams ist jetzt in Essen an den Start gegangen“, berichtet EPA-Koordinator Markus Pajonk. Die Aktivisten treffen sich auch an diesem Mittwoch um 18 Uhr am Café Nord, um von dort aus zwei Stunden durch die City zu ziehen. An Bord ihres geräumigen Bollerwagens haben sie eine warme Suppe und heißen Tee sowie Decken und warme Kleidung. „Die Jacken sind nagelneu, sie stammen aus einer Firmenauflösung“, so Pajonk.
„Angst vor Platzverweisen und verscheucht zu werden“
Die Premierentour führte über die Viehofer Straße und den Hirschlandplatz bis zur Südseite des Hauptbahnhofs an der Freiheit. Am Dienstag half das „Warm durch die Nacht“-Team übrigens in der Nachbarstadt Bochum aus.
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Die ersten Rückmeldungen der Aktivisten seien positiv ausgefallen. „Die Obdachlosen haben offenbar Vertrauen zu uns“, sagt Pajonk. Vor der Polizei hingegen hätten die meisten Szeneleute Angst. „Angst vor Platzverweisen und verscheucht zu werden.“
Über Facebook organisiert
Organisiert wird die neue Obdachlosen-Hilfe, natürlich, über Facebook. Am Dienstagnachmittag wurde auf „Essen packt an!“ dies gepostet: „Hat noch jemand Schnellkochtöpfe oder Bollerwagen im Keller die er uns auf unbestimmt „leihen“ kann/schenken kann oder sonstwie???“.
Die neue Initiative soll keine Konkurrenz, sondern eine Ergänzung zu bestehenden Initiativen sein, etwa zum „Kältebus“ der DRK-Bereitschaft Bochold. Während dieser bei Temperaturen um den Gefrierpunkt losfährt, wollen die „Epalaner“ schon loslegen, wenn das Quecksilber die 8-Grad-Marke unterschreitet.