Essen. . Baby Matilda sorgte vor elf Wochen für herzerwärmende Schlagzeilen. Sie kam bei einer Sturzgeburt auf dem Parkplatz des Krupp-Krankenhauses zur Welt.
Manche Kinder kommen auf der Flucht im Stall zur Welt und andere haben es ziemlich eilig. So wie die kleine Matilda aus Schönebeck, die im Oktober für Schlagzeilen sorgte. Das Fräulein erblickte das Licht der Welt auf dem Parkplatz des Krupp-Krankenhauses.
Ein Hausbesuch bei Matildas Eltern. „Sie entwickelt sich prächtig“, sagt Marius Hantusch, der stolze Vater. „Sie ist sehr lieb und lebhaft“, berichtet ihre glückliche Mutter Anna Termath.
Die dramatische Sturzgeburt, ein eher seltenes Phänomen, hat den jungen Vater Marius Hantusch zu einer Art Held gemacht. Denn als die Fruchtblase geplatzt war und starke Wehen einsetzten, kümmerte er sich geistesgegenwärtig – zwischen parkenden Autos und im spärlichen Licht von Straßenlampen – ganz allein um Matildas Geburt. Und das wohl sehr zur Freude von Hebammen und Frauenärzten. Denn nun gilt Marius Hantusch als Beweis dafür, wie wichtig Geburtsvorbereitungskurse sind. Weil er dabei gut aufgepasst hatte, beherrschte er im kritischen Augenblick alle entscheidenden Handgriffe.
Das erste Weihnachtsfest in großer Runde
Letzten Sonntag, am vierten Advent, ist Matilda, das Erstgeborene, elf Wochen alt geworden. „Ihre dunklen Haare sind noch länger und jetzt passt sie schon in Strampler Größe 62“, erzählt Marius Hantusch. Sie sei neugierig und liebe es, Dinge zu ertasten, zu begreifen und, nun ja, festzuhalten.
Als sie an ihrem Geburtstag im Kreißsaal vermessen und gewogen wurde, notierte die diensthabende Schwester 3180 Gramm und 51 Zentimeter ins Heft. „Jetzt wiegt sie schon fünf Kilogramm“, fügt Anna Termath lächelnd hinzu. Matilda, der Wonneproppen.
Das erste Weihnachtsfest begeht die neue Erdenbürgerin in großer Runde. „Wir feiern Heiligabend bei uns Zuhause mit Eltern und Geschwistern, mit Matilda sind wir elf“, sagt Marius Hantusch. Aufgetischt wird klassische Festtagsküche: Wildschwein und Gans, letztere „bio“. Jeder aus der Runde werden zum Gelingen des Festmahls beitragen, der eine mit Vorspeise, die andere mit dem Hauptgericht und wieder andere bereiten die Desserts zu.
"Sie mag bunte Lichter"
Für Matilda hat sich die Mutter etwas ganz besonderes ausgedacht. Da sie selbst vier Tage vor Weihnachten Geburtstag habe, erzählt sie, stehe sie auf ein passendes Outfit wie etwa Sternenblusen. „Für Matilda habe ich in der Stadt durch Zufall ein schickes Weihnachtsmannkostüm gefunden.“ Es besteht aus einem roten Kleidchen mit weißem Kragen und einem aufgenähten schwarzen Gürtel, dazu eine rot-weiße Strumpfhose mit feingenähten schwarzen Füßchen.
Wird ein Geschenk für die eilige Matilda unterm Baum liegen? „Nun, sie mag bunte Lichter, deshalb werden wir ihr eine Lichterkette ins Kinderzimmer hängen“, verrät der Papa. Und die Mama erinnert daran, dass viele Menschen, fremde zumal, ergriffen Anteil nahmen an der dramatischen Geburt. Die Freude der Eltern über das Happy End übertrug sich auch auf andere. „Matilda“, sagen sie, „ist unser Sonnenschein-Baby.“