Essen. . Evonik-Vorstandsvorsitzender Klaus Engel hat der Uniklinik eine Spende über 85 000 Euro überreicht. Davon können nun Klinikclowns engagiert werden.

Wenn die 14-jährige Mehtab allein malt, dann fehlen ihr manchmal die Ideen. Mit der Kunsttherapeutin ist das anders. Denn Nina Kaletta liefert Ideen und lässt der jungen Patientin der Uni-Kinderklinik viel Raum, um ihre Gefühle auszudrücken und aufs Blatt zu bringen, was sie gerade beschäftigt.

Eine Arbeit, die den Kindern hilft, den Krankenhausalltag erträglicher zu gestalten - und dennoch gibt es im Gesundheitsetat keine Mittel, um Therapeutinnen wie Nina Kaletta zu beschäftigen. Eine Spende über 85.000 Euro, die Evonik-Vorstandschef Klaus Engel jetzt der Stiftung Universitätsmedizin überreichte, soll dazu beitragen, die Stiftungs-Projekte an der Kinderklinik langfristig fortzuführen.

„Manchmal haben die Kinder, die ich betreue, einfach keine Worte, um über ihre Krankheit und das, was sie fühlen und was sie belastet zu sprechen“, sagt Kaletta. Aufgabe sei es, die Kinder zu stärken und ihnen ein Stück Selbstwertgefühl zurück zu geben.

Lachen und sich wohl fühlen

Zudem sind die vier Projekte, die über die Stiftung mit Spenden bedacht werden, ausgekoppelt aus dem Klinikalltag, der ansonsten stringent den Tagesablauf regelt.

Einige unbeschwerte Momente erleben, die Krankheit, die das Leben vieler jungen Patienten bereits seit frühester Kindheit bestimmt, in den Hintergrund treten lassen – eine Aufgabe, der sich auch die beiden Klinikclowns „Lisette“ und „Schlattge“ (alias Elisabeth Bohren-Harjes und Holger Vogt) verschrieben haben. „Man braucht viel Fingerspitzengefühl für diese Aufgabe“, sagt Lisette, die mit viel Empathie auf die Kinder zugeht und ihnen nicht um jeden Preis ein Lachen entlocken möchte. Ein wenig Ablenkung, ein leises Lächeln, auch die können dazu beitragen, den Klinikalltag auszublenden. Lachen, sich wohl fühlen - Studien beleben, wie positiv sich diese Faktoren auf die Genesung auswirken.

Lebensmut behalten

Ein weiteres Projekt, das aus der Evonik-Spende bedacht wird: „Via Internet“. So könne man „zum Beispiel neue Computer anschaffen, mit denen unsere kleinen Patienten Kontakt zu Familien und Freunden halten können. Das ist wichtig für die Kinder, um Ablenkung vom anstrengenden Klinikalltag zu bekommen und den Lebensmut zu behalten“, betont der Ärztliche Direktor der Uniklinik, Prof. Eckhard Nagel.

Mit der Initiative „Frühstart“, die Eltern Frühgeborener schon während einer Risikoschwangerschaft und des Klinikaufenthaltes berät und betreut und darüber hinaus die häusliche Nachsorge für kranke und schwerstkranke Kinder übernimmt, erhält ein viertes Projekt Geld aus der Großspende. „Für uns ist es eine Herzensangelegenheit“, betonte Klaus Engel, als er sich während der Spendenübergabe über die vier Projekte informierte. „Wir unterstützen die Gesellschaft in vielfältiger Art und Weise.“ Zwar finanziere man immer wieder auch Projekte aus den Bereichen Sport, Bildung und Kultur, „aber gerade die Kinder brauchen bei schwerer Krankheit besondere Unterstützung.“

Zwar deckt die Spende von Evonik einen Teil der benötigten Mittel ab, doch um langfristige Planungssicherheit zu haben, zähle jeder Euro, wie Stiftungs-Geschäftsführer Jorit Ness betont. Die Aktion „Weihnachtsengel für kranke Kinder“ soll Kindern die Chance bieten, ihre Wünsche zu formulieren. Darunter ist etwa ein neues Lernspiel für die Spielkonsole, das vom oft eintönigen Klinikalltag ablenkt.