Essen. In Essen-Altendorf hängt seit sieben Monaten ein SPD-Wahlplakat. Es stammt noch aus dem Kommunalwahlkampf und hat das Pfingstunwetter überstanden.
Ja, hat denn der Wahlkampf für das Amt des Essener Oberbürgermeisters etwa schon begonnen? Zwar steht erst im September 2015 das Votum in Sachen Stadtoberhaupt an, aber in Altendorf hängt schon ein erstes SPD-Wahlplakat. Vielleicht, weil für einige Politiker immer Wahlkampf ist?
Auf dem Plakat ist Wolfgang Weber zu sehen. Der ist engagierter Genosse, Ratsmitglied und will sich keineswegs neben Reinhard Paß und Angelika Kordfelder als dritter sozialdemokratischer Politiker bei der Vorwahl zum SPD-Oberbürgermeisterkandidaten in Stellung bringen. Das Plakat mit dem lächelnden Wolfgang Weber hängt bereits seit der Kommunalwahl Ende Mai und damit seit fast sieben Monaten „In der Hagenbeck“.
Gut für die SPD: Das Wahlplakat beweist eine hervorragende Haltbarkeit und hat beispielsweise das Pfingstunwetter ohne Probleme überstanden.
Weniger gut für die Partei: Sollte das Plakat nicht in den nächsten Tagen verschwunden sein, rückt ein Stadtmitarbeiter an, wird es entfernen und der SPD für diesen Service ein Ordnungsgeld über 45 Euro in Rechnung stellen.
Denn für Wahlplakate gelten bestimmte Vorgaben: Sie müssen normalerweise eine Woche nach dem Wahltag, was in diesem Fall Anfang Juni gewesen wäre, wieder verschwunden sein.