Essen. . Seit Juni funktioniert die Geschwindigkeits-Überwachung auf der A40 nicht mehr. Nach der Sanierung müssen die Bodensensoren speziell ersetzt werden.
Es war ein so gut gehütetes Geheimnis, dass viele Autofahrer jetzt aus allen Wolken fallen dürften: Die Blitzer in der berüchtigten Buderuskurve der Autobahn 40 in Richtung Bochum sind seit Juni dieses Jahres komplett blind – und sie haben kein einziges Foto mehr geschossen. Was nur wenige Eingeweihte wussten: Mit Beginn der Fräsarbeiten für die neue Fahrbahndecke mussten die Geräte abgeschaltet werden. Dies bestätigte gestern ein Sprecher des Landesbetriebs Straßen.NRW auf NRZ-Anfrage.
Doch selbst die schönste überwachungsfreie Zeit ist endlich. Die Stadt plant bereits, eine neue Anlage zu installieren, um die Geschwindigkeit nahe Kray künftig wieder kontrollieren zu können. So will es die Unfallkommission des Landes. Denn die Buderuskurve gilt nach wie vor als Unfallschwerpunkt, der überwacht werden muss.
Wann die neuen Kameras allerdings scharf gestellt werden können, sei noch offen, hieß es gestern beim zuständigen Landesbetrieb. Auch bei der Stadt formuliert man eher zurückhaltend. Im ersten Halbjahr 2015 dürfte es wohl so weit sein, sagte Renate Kusch vom Presseamt auf Nachfrage.
Kosten in Höhe von 200.000 Euro
Der Grund des ganzen Dilemmas, das mit rund 200.000 Euro Gesamtkosten und einem ansehnlichen Verlust an Einnahmen zu Buche schlagen dürfte: Nach der Erneuerung des Belags durch offenporigen Asphalt ist der Boden-Einbau der bisherigen Sensoren für die Geschwindigkeitsmessung nicht mehr möglich. Die „homogene Fahrbahnfläche“ müsste nun unterbrochen werden, heißt es. Das aber gefährde die Verkehrssicherheit. Also bleibt der Stadt nur, auf eine Technik umzuschwenken, die ohne einen Eingriff in den Belag auskommt, um ihren Überwachungsauftrag zu erfüllen.
Eine moderne Lasermessanlage gilt derzeit als die beste Lösung. Sie soll künftig Tempo-Sünder unter den Verkehrsteilnehmern gezielt erfassen und gleichzeitig wieder einige hunderttausend Euro pro Jahr ins Stadtsäckel spülen. Immerhin 614.000 Euro waren es 2013. Die Blitz-Statistik verrät aber auch, dass der Stadt durch die Abschaltung der Mess-Geräte in diesem Jahr einiges Geld durch die Lappen gegangen sein dürfte. Wurden bis Ende November des vergangenen Jahres noch 65.000 Geschwindigkeitsverstöße registriert, waren es im Vergleichszeitraum 2014 nur noch 37.600, also kaum mehr als die Hälfte.
Da dürfte es nur ein schwacher Trost für die Stadt sein, dass das Verursacherprinzip greift: Straßen.NRW übernimmt zwei Drittel der Kosten für die neue Anlage, die Kommune muss für den Rest aufkommen. Voraussichtlich sind das 70.000 Euro, die sich aber schnell bezahlt machen dürften.