Essen. Ein Postbote betritt den Laden, zieht eine Waffe aus dem Karton und schießt – sein Gegenüber wehrt sich: Die Bilder zeigen den Überfall von Montag in der Essener Innenstadt, bei dem ein verkleideter Räuber ein Goldankauf-Geschäft mit einer Elektroschockpistole überfiel. Die Polizei sucht Zeugen.
Der Überfall ereignete sich am Montag (3. November), jetzt sucht die Polizei mit Fotos und einem Video nach dem Räuber. Eine Überwachungskamera filmte die gesamte Tat. Die Aufnahmen zeigen, wie der Täter mit Jacke, Basecap und einem großen Paket im Arm als Paketbote verkleidet das Geschäft betritt und eine Waffe aus dem Karton zieht, um damit auf den Inhaber zu schießen.
Der falsche Postbote betrat um 16.24 Uhr das Goldankauf-Geschäft an der Hindenburgstraße 82. Der Inhaber wurde sofort misstrauisch, sprach den Mann an und griff gleichzeitig nach seinem Reizgas. Der Räuber zog plötzlich eine Elektroschockpistole („Taser“) aus dem Paket und auf zielte auf den Inhaber des Geschäftes. Der wiederum wehrte sich zunächst und sprühte dem Täter Reizgas ins Gesicht, bevor er jedoch verletzt zu Boden sank. Die unter hoher Stromspannung stehenden Taserpfeile hatten den 46-Jährigen getroffen und sich tief in seine Haut gebohrt. Dann aber, so zeigt es das Video, rappelte er sich nach wenigen Augenblicken wieder auf und sprühte dem Angreifer weiter Reizgas ins Gesicht.
Flucht mit hohem Tempo
Mit brachialer Gewalt gelang es dem Räuber schließlich, die versperrte Eingangstür zu öffnen und aus dem Geschäft zu flüchten. Draußen rammte er dann wahrscheinlich noch vom Gas benebelt einen Passanten, bevor er über die befahrene vierspurige Hindenburgstraße auf die gegenüberliegende Straßenseite rannte. Dort wartete sein Mittäter in einem gold-orangefarbenen Kleinwagen, einem Peugeot 205. Mit hohem Tempo flüchteten sie darin über die Hindenburgstraße in Richtung Hauptbahnhof/Bismarckplatz.
Der Räuber soll nordafrikanischer oder arabischer Abstammung und etwa 25 bis 30 Jahre alt sein, berichtet die Polizei. Er ist knapp über 1,70 Meter groß, hatte kurz geschorene schwarze Haare und einen Drei-Tage-Bart. Er trug eine Jeans und eine dunkelblaue Jacke sowie eine zweifarbige Baseballkappe mit DHL-Aufschrift. Das ermittelnde Raubkommissariat prüft auch eine mögliche Verbindung in die Städte Oberhausen, Bottrop, Bochum und Dortmund.
Hinweise zu den gesuchten Räubern und zu dem flüchtigen goldfarbenen Peugeot nimmt die Polizei Essen unter der Rufnummer 0201/8290 entgegen.