Duisburg-Rheinhausen. Während der Eröffnung des neuen Gebäudes im Damwildgehege gab es eine kuriose Begegnung mit einem Kakadu. Was in dem Gebäude untergebracht ist.
Zugegeben, das hübsche Holzflachdachhaus ist nicht unbedingt die neue Superattraktion für Besucher im Damwildgehege in Rheinhausen. Dennoch fügt es sich harmonisch und stilvoll in die Anlage ein und ist eine Riesenerleichterung für die Mitarbeiter des Parks. „Wir haben früher unsere Akten immer mit durch die Gegend geschleppt und waren ständig jemandem im Weg“, erinnert sich Schatzmeisterin Monika Gasser-Westenberger. Nun stehen in dem gut 16 Quadratmeter großen Büro drei große Schreibtische nebeneinander, die darauf warten, mit all der Dokumentation und Korrespondenz beladen zu werden, die so ein Projekt eben benötigt.
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„Die Aktenberge sind mit der Zeit immer größer geworden, da brauchten wir dringend Möglichkeiten zur Ablage“, erklärt auch Prof Dr. Alfred Gerlach der zur Eröffnung anwesenden Politikprominenz die Problematik. Neben Oberbürgermeister Sören Link, den man als frisch gebackenen Neu-Rheinhauser öfter mit seiner Tochter bei den Ziegen sieht, kam auch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas vorbei. Für sie als Duisburgerin keine allzu weite Strecke und bei schönstem Wetter einen Tierpark zu besuchen ist auch für Berufspolitiker einer der netteren Termine – vor allem wenn man so viele nette Menschen oder Tiere trifft.
Coco, der Molukken-Kakadu, ist eines der Tiere im Damwildgehege in Duisburg-Rheinhausen
Einer davon war definitiv Coco. Der Molukken-Kakadu wechselte munter von Schulter zu Schulter und ließ dabei weder Sponsoren noch Politiker aus. Ein echtes Netzwerktalent. Besonders gemütlich hat er es sich auf der Schulter von Andreas Vanek von der Sparkasse Duisburg gemacht. Die hat immerhin den Löwenanteil des neuen Büros gesponsert und unterstützt das Tiergehege schon seit Jahren. „Das ist für uns immens wichtig, ohne Förderung hätten wir große Teile des heutigen Parks nicht realisieren können“, erklärt Dr. Gerlach. Er hat dem Park vor über 20 Jahren mit zum Leben verholfen und schaut nun zufrieden und stolz in die Reihen der Anwesenden, meist Vereinsmitglieder und Förderer oder die Angehörigen der 22 Mitarbeiter, die hier weit mehr als ihren Dienst tun.
Oftmals sind das Menschen, die auf dem ersten Arbeitsmarkt wenig Chancen bekommen und sich hier bei den Tieren verwirklichen können. „Wir sind superstolz auf unser Team, ohne sie ginge das alles hier nicht“, sagt auch Ralf-Peter Niedzwiedz. Während auf dem Podium fleißig mit Sekt angestoßen wird, sieht er nach seinen Lieblingen und stellt stolz Charlie und Struppi vor. Charlie ist der Chef im Damwildgehege. Wer ein Lächeln und leckeres Futter – das kann man im Park kaufen – mit an den Zaun bringt, der darf auch Kraulen und das weiche Geweih streicheln. Struppi ist da etwas schüchterner, schließlich ist er auch noch klein. Momentan das zweitjüngste Mitglied der Gruppe. Allerdings nicht mehr lange, denn das Rudel erwartet demnächst Nachwuchs.
Duisburger können Tierpatenschaften übernehmen
„Da freuen wir uns super drüber. Außerdem gibt es für die beiden Kleinsten noch keine Paten. Wer möchte, kann sich bei uns melden und darf dann einen Namen aussuchen“, erklärt Niedzwiedz augenzwinkernd. Cleveres Marketing gehört eben auch zum erfolgreichen Führen eines Parks, für den man keinen Eintritt zahlen muss. Und damit das auch so bleiben kann, freut sich der Verein über viele neue potenzielle Mitglieder, die einen Teil ihrer Freizeit oder ein wenig monetäre Unterstützung opfern wollen. Noch gibt es kein neues Projekt, das die Attraktivität des Areals noch weiter steigern kann, aber nach der Realisierung der Waldschule oder dem Feuchtbiotop wird es bestimmt nicht lange dauern, bis Ralf-Peter Niedzwieds, Alfred Gerlach und allen anderen im Team eine neue tolle Idee kommt. Platz genug zum Planen und Kalkulieren haben sie ja jetzt.