Duisburg-West. Die Asiatische Hornisse breitet sich immer weiter aus. Auch im Duisburger Westen wurde sie schon gesichtet. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Die Asiatische Hornisse ist längst in Europa angekommen und breitet sich seit einigen Monaten immer weiter aus. 2020 gab es erste Sichtungen in Deutschland, laut Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz wurde sie im vergangenen Jahr auch im Duisburger Westen gesichtet.

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Auf dem Online-Infoportal „Velutina“, das über die Hornisse informiert und über das Sichtungen gemeldet werden können, zeigt eine Karte, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, vier Sichtungen in Rumeln-Kaldenhausen. Woher stammt die Asiatische Hornisse? Ist sie für Menschen und Tiere gefährlich? Und wie sollten man sich verhalten, wenn man eine sieht? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Woher stammt die Asiatische Hornisse und wie kam sie nach Europa?

Laut Velutina hat die asiatische Hornisse (Vespa velutina) ihren Ursprung in den Gebieten zwischen Afghanistan und Ostchina, Indochina sowie Indonesien. Den Weg nach Europa hat nur die Unterart „Vespa velutina nigrithorax“ gefunden, welche vermutlich über den Seeweg aus Asien eingeschleppt wurde. 2004 gab es erste Nachweise in Europa, damals in Frankreich nahe Bordeaux.

Es folgte eine rasche Ausbreitung im Nachbarland, in den Jahren danach gab es Nachweise in Spanien, Portugal, Italien, Belgien, England und den Niederlanden. Erstmals in Deutschland konnte sie 2014 in Baden-Württemberg nachgewiesen werden, es folgten Sichtungen in Rheinland-Pfalz, Hessen und Hamburg, ehe sie 2020 auch in Nordrhein-Westfalen bestätigt wurde. Die Europäische Union hat die Hornisse als invasive Art eingestuft, deren Ausbreitung bekämpft werden muss. Sie könnte sonst heimische Bienen- und Wespenarten verdrängen.

Die Asiatische Hornisse wurde 2022 mehrmals im Duisburger Westen gesichtet.
Die Asiatische Hornisse wurde 2022 mehrmals im Duisburger Westen gesichtet. © dpa | Axel Heimken

Wie sieht die Asiatische Hornisse aus?

Die Asiatische Hornisse gehört zur Familien der Faltwespen und ist etwas kleiner als die heimische europäische Hornisse. Die Königinnen können bis zu drei Zentimeter groß werden, die Arbeiterinnen etwa 2,4 Zentimeter. Das Tier hat eine schwarze Grundfärbung mit einem breiten orangenen Streifen am Hinterleib und einer gelben Binde am ersten Segment. Laut Velutina sind ihre Beine zudem gelb gefärbt.

Wo wurde die Asiatische Hornisse im Duisburger Westen gesichtet?

Die Karte bei Velutina spricht von vier Sichtungen 2022 in Rumeln-Kaldenhausen, darunter an den Straßen Am Volkesberg, Böschhof, Schulallee und Mühlenweg. Dr. Sandra Marzian, zweite Vorsitzende beim Bienenzuchtverein Rumeln, berichtet auf Anfrage von „mehreren“ Sichtungen an Bienenständen – „auch am Bienenmuseum“. Die Stadt Duisburg war eng in die Maßnahmen zur Beseitigung des Vorkommens in der Stadt eingebunden, bestätigt Stadtsprecher Jörn Esser. Zuständig für die Bekämpfung ist die Untere Naturschutzbehörde (UNB). Laut Stadtangaben wurden die Hornissen im September und Oktober 2022 in Rumeln gesichtet.

Das Bienenmuseum in Rumeln-Kaldenhausen. Auch hier wurde die Asiatische Hornisse schon im Duisburger Westen gesichtet.
Das Bienenmuseum in Rumeln-Kaldenhausen. Auch hier wurde die Asiatische Hornisse schon im Duisburger Westen gesichtet. © FUNKE Foto Services | Ulla Michels

Ist die Asiatische Hornisse für Menschen gefährlich?

Nach Einschätzung von Sandra Marzian geht von der Hornisse keine Gefahr für Menschen aus. „Die sind friedlich“, betont sie. Die Tiere greifen Menschen per se nicht an. Ausnahmen kann es geben, wenn Menschen sich zu sehr dem Nest der Hornissen nähern. „Im Normalfall warnen sie aber dann und fliegen einen zunächst an. Wenn man sie nicht provoziert, passiert auch nichts.“ Der Stich der Asiatischen Hornisse ist vergleichbar wie der einer europäischen Hornisse oder einer Honigbiene.

Marzian warnt davor, die Asiatische Hornisse mit der Asiatischen Riesenhornisse zu verwechseln, deren Stich durchaus schmerzhaft und zum Teil tödlich sein kann. „Das ist aber ein anderes Tier“, betont sie. Die Riesenhornissen kommen in Europa nicht vor.

Wo bauen die Asiatischen Hornissen ihre Nester?

Die asiatischen Hornissen haben verschiedene Neststadien, erklärt die Expertin vom Bienenzuchtverein. „Aktuell leben nur die Königinnen, da nur sie überwintern.“ Diese sitzen noch in Holzstapeln oder vergleichbar geschützten Bereichen. „Sobald es wärmer wird, fängt sie an, Erstnester zu bilden“, so Marzian. Diese Erstnester seien etwa Golfball-groß und oft an Hecken oder Mauervorsprüngen versteckt. „Später zieht das Volk dann woanders hin und baut größere Nester, öfter in Bäumen.“ Ein Grund, warum die Nester nur schwer zu finden sind. Durch das viele Laub seien sie oftmals nur schwer zu erkennen.

Für wen ist die Asiatische Hornisse gefährlich?

Die Asiatische Hornisse stellt laut Stadtsprecher Jörn Esser eine Gefahr für Honigbienen da, „da sie weitaus erfolgreicher Völker ,überfallen’ kann und schwere Schäden bis hin zu Totalverlusten verursachen kann. Damit werden nicht nur die Imker geschädigt, sondern auch wichtige Ökosysteme der Honigbienen gefährdet.“

Ich habe eine Asiatische Hornisse gesehen – was sollte ich tun?

Wer eine Asiatische Hornisse sieht, sollte das bei der Unteren Naturschutzbehörde melden. Diese könne gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen einleiten. Laut Auskunft des Stadtsprechers wäre sowohl die Meldung von Einzeltieren als auch Hinweise auf Nester wichtig. Weitere Informationen zur Unteren Naturschutzbehörde gibt es auf www.duisburg.de.