Rheinhausen. Bei den Stadtwerken ist bislang noch kein Geld von Adler Wohnen für die Nebenkosten eingegangen. Es wird eng für die Mieter in Rheinhausen.
Entgegen den Versprechungen von Adler Wohnen, die nicht gezahlten Nebenkosten für einige Rheinhauser Gebäude an die Duisburger Stadtwerke zu überweisen, ist bisher nichts geschehen. Das bestätigen jetzt die Stadtwerke. Das heißt: Es könnte mal wieder knapp werden für die Mieter. Denn, wenn in den nächsten Tagen das Geld nicht aufgebucht wird, wird den Mietern am 5. August Strom und Wasser ab. „Und zwar definitiv“, bestätigt Pressesprecher Thomas Kehler. „Schuld an dem Dilemma sind nicht die Stadtwerke. Und es sind auch nicht die Mieter. Denn die zahlen ja die Abgaben mit ihrer monatlichen Miete“, erklärt Kehler. „Für uns ist es auch keine schöne Situation.“
Erst im März gab es für viele Bewohner von Adler-Häusen die gleichen bangen Tage. Der Grund: Adler hatte die Nebenkosten von vielen Bewohnern über längere Zeit einfach nicht weitergegeben. Jetzt also zum zweiten Mal die unüberschaubare Situation für viele Rheinhauser. Als unsere Zeitung in der vergangenen Woche über das Adler-Dilemma und die verschreckten Mieter berichtete, versicherte Kommunikationschef Dr. Rolf-Dieter Grass in einer Mail vom Donnerstag, 22. Juli: „Wir haben unmittelbar mit den Stadtwerken Kontakt aufgenommen und die Zahlung der Rückstände sofort veranlasst. Außerdem stellen wir sicher, dass die Zahlungen in Zukunft regelmäßig und pünktlich geleistet werden. Es braucht daher kein Mieter zu befürchten, dass Strom oder Wasser gesperrt werden.“
„Es ist bisher kein Geldeingang verbucht worden“
Das klingt von Seiten der Duisburger Stadtwerke allerdings völlig anders. „Es ist bisher kein Geldeingang verbucht worden. Unser Forderungsmanagement hat am Donnerstag, 29. Juli um 10.50 Uhr per Mail die Zusage bekommen, das das Geld heute angewiesen wurde“, berichtet Thomas Kehler. Die von Adler geforderte Summe könne also frühestens Anfang nächster Woche auf dem Konto verbucht werden. Das heißt für die Mieter wieder einmal: Die Zahlung erfolgt auf den letzten Drücker und eine Zahlungsverzögerung aus welchem Grunde auch immer - darf es nicht geben.
Auch interessant
Denn am Donnerstag schlägt die Stunde der Wahrheit für zwei Häuser der Gerhart-Hauptmann-Straße und ein Haus in der Beethovenstraße „Wir müssen dann Strom und Wasser abstellen, denn Ader ist unser Vertragspartner. Das ist keine Ermessenssache, es sind gesetzliche Vorschriften, die wir einzuhalten haben“, erklärt der Pressesprecher der Stadtwerke.
Die Mahnschritte seien genau vorgeschrieben. Dass tatsächlich den Mieter angekündigt werde, Strom und Wasser abzusperren, sei der letzte Schritt. „Es ist das allerletzte Mittel, wenn vorher über längere Zeit nichts passiert.“ Vor so einer Androhung gebe es eine ganze Reihe an Erinnerungen und Schreiben an den Vertragspartner, doch die seit längerem ausstehenden Gelder endlich zu zahlen.
Auch interessant
Aber nicht jeder sei von der Stromsperrung in seiner Wohnung betroffen, berichtet Thomas Kehler. Denn es könne jeder Mieter ja mit dem Energieversorger seiner Wahl einen Vertrag abschließen. Sie hätten ja nicht alle zwingend einen Stromvertrag für die Wohnung mit den Duisburger Stadtwerken abgeschlossen. Es gehe um den Allgemeinstrom, der zum Beispiel für die Türanlage, die Beleuchtung im Hausflur und im Treppenhaus oder eventuell für einen Aufzug benötigt wird. Beim Wasser sei das natürlich etwas anderes. Wenn das abgesperrt werde, seien natürlich direkt alle Mieter betroffen.
Wie zahlungsfähig ist der Vermieter
Für die Bewohner der drei Häuser bleibt die Situation also wieder einmal bis auf den letzten Drücker ein Nervenkrieg. „Ich bin fix und foxi mit meinen Nerven“ hatte eine langjährige Mieterin schon in der vergangenen Woche erklärt. Sie hat Angst, wegen der nicht weitergegebenen Nebenkosten irgendwann auf der Straße zu sitzen. Aber nicht nur bei ihr, auch bei ihren Nachbarn liegen die Nerven mittlerweile blank. Denn es waren auch genau ihre Häuser und Wohnungen, für die schon im März die gleiche Androhung kam. „Wir möchten wissen, wie es um die Zahlungsfähigkeit unseres Vermieters steht“, sagen sie. Weil sie nicht glauben können, dass es immer wieder ein „Versehen“ ist, wenn Adler die gezahlten Nebenkosten einfach nicht an die Stadtwerke weitergibt.