Duisburg-Homberg. Im Winter wurde der Spielplatz am Uettelsheimer See für 300.000 Euro saniert. Wegen der Corona-Pandemie konnte er erst jetzt vorgestellt werden.

Wie ein versunkenes Wrack einer einst stolzen Galeone steht das Holzschiff im Sand. Längst haben die Homberger Kinder das Kommando übernommen, klettern auf den Mast und auf den Bug des Bootes. Doch „Wrack“, das war einmal – denn das Schiff auf dem Spielplatz am Uettelsheimer See ist nagelneu. Die Wirtschaftsbetriebe haben den Spielplatz im Winter für 300.000 Euro saniert – offiziell vorgestellt werden konnte er durch die Corona-Pandemie erst jetzt.

„Die alten Spielgeräte waren nicht mehr gut, das Holz war von Pilzen befallen“, sagt Projektplanerin Birthe zur Loye von den Wirtschaftsbetrieben Duisburg (WBD). Im vergangenen Herbst wurden die Bauten abgebrochen, seit dem Frühjahr lockt der Spielplatz mit neuen Attraktionen.

Finanziert wurde der sechsmonatige Umbau durch ein einmaliges Sonderbudget, das die Wirtschaftsbetriebe für jeden Stadtbezirk zur Verfügung stellen – zusätzlich zu den Geldern für die jährlichen Spielplatzsanierungen. „Die Summe beträgt 300.000 Euro und ist auch beinahe komplett für den Spielplatz am Uettelsheimer See verwendet worden. Das war sie uns aber auch wert, da der Spielplatz sehr groß ist und auch ein immenses Einzugsgebiet besitzt“, sagt zur Loye.

Hauptattraktion ist ein großes Holzschiff

Die Nähe zum See war letztlich auch für die Thematik des Spielplatzes maßgebend: Hauptattraktion ist das große Holzschiff mit seinen bunten Holz- und Stahlpfosten sowie der farbigen Holzverkleidung. Es besteht aus einem Bug, Heck, Schiffsrumpf und ist auf unterschiedlichen Ebenen bespielbar.

Stadt warnt vor Waldbrandgefahr

Nicht nur spielende Kinder lockt der Uettelsheimer See an. Auch viele Grillfreunde tummeln sich abends im Uferbereich und entzünden in unmittelbarer Nähe zum Waldrand Lagerfeuer. Am Donnerstagvormittag musste die Feuerwehr ausrücken, um die Glutnester zu löschen und den Untergrund zu wässern.

Die Stadt Duisburg warnt vor der gestiegenen Waldbrandgefahr. Diese sei auch in den Wäldern im Stadtgebiet hoch. Die Verwaltung weist deshalb ausdrücklich auf das Rauchverbot im Wald hin. Bis Ende Oktober gilt außerdem absolutes Grill- und Feuerverbot im Wald und in Waldnähe. Auch liegengelassene Flaschen und Scherben sind gefährlich, weil sie wie ein Brennglas wirken. Wer sich nicht an die Vorgaben hält, muss mit Bußgeld in Höhe von 500 Euro rechnen. Auch in Parks und auf anderen Grünflächen gilt größte Vorsicht.

Um sich wie richtige Seeräuber zu fühlen, können die Kinder auch über Rutschstangen und Kletternetze das Schiff entern, zudem gibt es ein Kapitänshäuschen mit Steuerrad. Neben dem Schiff steht ein vier Meter hoher Mastkorb, der ebenfalls über ein Kletternetz erreichbar ist. Von dort haben alle Mutigen einen tollen Blick auf den See.

Spielen und Toben mit Blick auf den See. „Das Wetter ist top, die Lage ist toll, es könnte nicht schöner sein“, urteilte auch Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link.
Spielen und Toben mit Blick auf den See. „Das Wetter ist top, die Lage ist toll, es könnte nicht schöner sein“, urteilte auch Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link. © FUNKE Foto Services | Ulla Michels

Zusätzlich haben die Wirtschaftsbetriebe neue Einzelschaukeln und kleinere Kletterelemente aufstellen lassen sowie neue Sitzflächen aus Holz in Schilf-Optik geschaffen. Auch der Sand wurde während der Baumaßnahmen ausgetauscht.

Ein Gewinn – auch für Homberg

Das Projekt war zuvor ausgeschrieben worden, der Entwurf hatte auch Vorstandsmitglied Uwe Linsen überzeugt: „Die Spielgeräte regen die Fantasie an und locken zu Abenteuern“, sagt er. „Das Wetter ist top, die Lage ist toll, es könnte nicht schöner sein“, kommentiert auch Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link das Ergebnis. „Die Kinder, die hier wohnen, haben einen wunderbaren Spielplatz bekommen, da ist jeder Euro gut investiert – ein Gewinn für Homberg und den See“, meint er.

Eine Pause vom Klettern nimmt gerade der dreijährige Oliver. „Ich war schon oft auf dem Schiff“, sagt er. Sie kommen erst seit der Sanierung her, sagt seine Mutter Anna Kominkiewicz. „Der Spielplatz ist schöner als die bei uns zu Hause. Er ist auch etwas sauberer“, findet die Moerserin. „Dass er am Wasser liegt, macht ihn noch besser.“ Dort hinein muss Oliver auch noch – sein Schokoladeneis hat inzwischen seine Badehose und seinen Oberkörper vollgetropft.