Duisburg. . Die Logistiker Talke und Greiwing sind nicht die einzigen Unternehmen, die Gefahrgüter im Duisburger Logport umschlagen. Alle mit Genehmigung, wie Duisport-Pressesprecher Julian Böcker betont. Immer mehr regt sich Widerstand der Bürger gegen die geplanten Gefahrgutlager.

„Viele Menschen sind besorgt und wollen sich engagieren“, sagte zuletzt Pastor Thomas Gregorius, der mit Melanie Marten und Helmut Achterath das Sprecher-Trio der neu gegründeten Bürgerinitiative „Kein Giftstofflager in Rheinhausen“ bildet. Spätestens seit Bekanntwerden der geplanten Gefahrgutlager der Logistiker Talke und Greiwing stellt sich die Frage, ob in den Rheinhauser Logistikzentren auch andere Unternehmen Gefahrstoffe lagern und umschlagen.

Die Redaktion fragte bei Duisport nach, Sprecher Julian Böcker: „Eine Lagerung und Umfüllung von reinen Gefahrgütern findet in den Containerterminals auf Logport I und Logport III grundsätzlich nicht statt, sondern lediglich der Umschlag von mit Gefahrgut beladenen Containern.“ Im Klartext: „Diese Container werden erst beim Endabnehmer geöffnet.“

Zwischenlagerung möglich

Für die „unvorhergesehene Notwendigkeit einer Zwischenlagerung von Containern“ bestehe auf dem Containerterminal DIT (Duisburg Intermodal Terminal) ein Gefahrgutcontainer-Lager mit vier Containerabstellwannen. Böcker: „Dieses Gefahrgutcontainer-Lager wurde unter Beteiligung der Rheinhausener Bürger im Rahmen eines öffentlichen Erörterungstermins im Jahr 2002 von der Bezirksregierung Düsseldorf genehmigt."

Auf Nachfrage erklärte Böcker, dass einzelne große Unternehmen auf Logport I auch Gefahrstoffe in ihren Hallen lagern: „Die Stoffe werden aus den Containern an den Rampen der Hallen entladen und dort zeitweise gelagert.“ Über die Gefahrstoffklassen dieser Güter konnte der Sprecher keine Auskunft geben.

Zugelassene Transportbehälter

Weiter sagte der Konzernsprecher, dass in allen Containerterminals nicht nur in Duisburg, sondern bundesweit Gefahrgüter in den dazu zugelassenen Transportbehältern und im Rahmen der gesetzlich dafür vorgesehenen Genehmigungen umgeschlagen werden.

So soll das auf dem Logport-Gelände in Rheinhausen geplante Lager aussehen.
So soll das auf dem Logport-Gelände in Rheinhausen geplante Lager aussehen. © Ingo Blazejewski

Böcker betonte, dass die Firmen auf Logport I auch eine Vielzahl an Produkten für den täglichen Bedarf lagern und umschlagen: „Dazu zählen handelsübliche Haushaltsreiniger, Schmieröle oder Aerosolverpackungen, die – auch wenn sie in vielen Haushalten eingesetzt werden - unter die Gefahrstoffverordnung fallen. Sie können versichert sein, dass bei allen Unternehmen, die solche Produkte auf Logport I lagern, entsprechende Genehmigungen vorliegen.“

Straßenverkehr wird entlastet

Firmen, die Gefahrstoffe auf Logport III lagern, nannte der Sprecher nicht. Zum Containerterminal Hohenbudberg heißt es: „Mit der Anbindung des Chemieparks Krefeld-Uerdingen an das Containerterminal Logport III über eine nicht-öffentliche Verbindungsstraße ermöglichen wir den Unternehmen im Chemiepark, ihre Chemietransporte direkt auf die Schiene zu verlagern, ohne dass sie über öffentliche Straßen fahren müssen. Dadurch wird eine direkte Ver- und Entsorgung des Standorts ermöglicht und der Straßenverkehr um Tausende Lastwagen entlastet.“