Duisburg-Bergheim. . Seniorin verschwand aus dem von Bodelschwingh-Haus. Suche mit Helikopter und Spürhunden.
Der Schreck steckt allen Beteiligten wohl noch etwas länger in den Gliedern. Mehr als zwölf Stunden nach ihrem Verschwinden am vergangenen Dienstagabend aus dem Bergheimer von Bodelschwingh-Haus liegt eine 76-Jährige jetzt unterkühlt aber ohne größere Verletzungen im Rheinhauser Johanniter Krankenhaus. Die Demenzkranke hat eine Odyssee durch den Stadtteil hinter sich.
„Um 19 Uhr hatten wir festgestellt, dass sie verschwunden war“, sagt Elisabeth Liß, Leiterin der Senioreneinrichtung an der Straße Hohe Flur. Nach eigener Suche hatte die Belegschaft die Polizei eingeschaltet, die zunächst erfolglos die nähere Umgebung durchkämmt hatte. „In der kalten Nacht galt es schnell zu reagieren“, so Polizeisprecherin Daniela Krasch.
24-Stunden-Überwachung ist unmöglich
Ein Rettungshubschrauber wurde ebenso angefordert wie eine Staffel sogenannter „Man-Trailer-Hunde“. „Diese Hunde nehmen Spuren auf und sind für das Auffinden von Vermissten ausgebildet.“ Beide Aktionen verliefen erfolglos, gegen 3.30 Uhr brach die Polizei die Suche ab. Erst gegen 8.20 Uhr kam die erlösende Nachricht, die 76-Jährige wurde in einem Hofgelände an der Lange Straße liegend gefunden.
„Es ist ein schlimmes Unglück“, sagt Einrichtungsleiterin Liß. Zwar seien sämtliche Türen des Hauses gesichert, man könne aber nicht alle Bewohner 24 Stunden am Tag überwachen. „Wir wissen nicht genau, wie die Frau hinausgelangen konnte, werden künftig noch mehr auf sämtliche Ausgänge achten.Wir sind jetzt einfach glücklich und froh, dass sie bald aus dem Krankenhaus zu uns zurückkommt.“
Die Zahl solcher Vorfälle werde künftig steigen, befürchtet Liß, so gebe es immer mehr Senioren und auch die Zahl der Demenzkranken steige stetig. Es müsse eine generelle Debatte über Sicherheitssysteme in Senioreneinrichtungen in Gang kommen.