Duisburg-West. . Ein Berliner Produktionsteam dreht in Duisburg-Homberg einen tierischen Imagefilm für die Industrie. Ziel des Films sei es, so Sachtleben-Sprecher Axel Markens, in der arabischen Welt deutsche Firmen zu zeigen, die Wanderfalken beherbergen oder gar aufziehen.
Das Siegel „Made in Germany“ hat einen guten Klang. Daumen hoch für die hiesige Industrie weltweit, Deutschland gilt als Exportweltmeister. Auch die Weißpigmente der Homberger Firma Sachtleben verkaufen sich sehr gut im Ausland. Wie kann man die Deutsche Industrie besonders im arabischen Ausland noch populärer machen? Mit einem Film über Wanderfalken. Das glaubt zumindest die Bundesregierung. Und hat Kamerateams durch die Republik geschickt.
„Ein auf die Produktion von Wissenschaftsfilmen spezialisiertes Filmteam aus Berlin war mit High-tech-Geräten bei uns und hat unsere beiden Falken gefilmt“, sagt Sachtleben-Sprecher Axel Markens. Ziel des Films sei es, in der arabischen Welt deutsche Firmen zu zeigen, die Wanderfalken beherbergen oder gar aufziehen. Falken haben in der arabischen Welt traditionell ein sehr hohes Ansehen. Und die Tiere in Zusammenhang mit der sonst so wilden Industrie zu zeigen, könnte für zusätzliche Aufträge sorgen.
Wie kommen die Tiere überhaupt dazu, auf dem Kamin des Sachtleben-Werks zu brüten? Falken würden generell nur in großer Höhe brüten, unterhalb von 40 Metern tun sie es nur selten, sagt Markens. Industriekamine eignen sich dafür prima. Resultat: Zwei männliche Jungvögel in Homberg, zwei Weibchen bei ThyssenKrupp in Ruhrort und einer bei Oxea in Oberhausen.
Eine Nisthilfe gebaut
Rund fünf Jahre ist es her, als der Falkner Michael Kladny im Homberger Chemiewerk vorstellig geworden war. In der Nähe sei ein Wanderfalke gesehen worden, der immer wieder das Werk an der Dr.-Rudolf-Sachtleben-Straße anfliege. Ob man eine Nisthilfe bauen wolle. Klar wollte man das. Die im vergangenen Mai geschlüpften Falken haben das Nest mittlerweile verlassen, das inzwischen mit Ringen versehene Duo jagt unter anderem von der Homberger Rheinbrücke aus. „Das ist hochspannend, sie fangen ihre Beute, etwa Tauben, aus der Luft“, schildert Marken seine Beobachtungen, die er zusammen mit dem Falkner gemacht hat.
Für das kommende Frühjahr hofft das Unternehmen auf weitere Brüter. Dafür wird der Horst auf dem Kamin aufgehübscht. „Der mit Steinen gefüllte Hundekorb hat dann ausgedient, die Ausbildungswerkstatt hat den Auftrag, eine neue Behausung für die Tiere zu bauen.“
Die Hoffnung auf Nachwuchs scheint nicht unbegründet, zwei Männchen in Homberg, zwei Weibchen in Ruhrort, das könnte passen. Schlüpfende Küken gäben dann sicher ein hübsches Bild ab für die Kameraleute aus Berlin. Obwohl, bis dahin ist der Film sicher längst fertig...