Duisburg. . In der Silvesternacht haben Unbekannte die Schaufensterscheiben mehrerer Geschäfte in der Hochheider Ladenstadt zertrümmert. Ein Jahr zuvor hatten Randalierer einen Schuhladen an der Moerser Straße zerstört. Die Polizei schließt Verbindung zu vergangenen Krawallen aber aus.

Es hört sich im ersten Moment reichlich absurd an: In der Hochheider Ladenstadt macht gerade ein Unternehmen gute Geschäfte, das gar nicht dort sitzt. Eine Duisburger Schreinerei sichert mit großen Holzplatten die Stellen, an denen einen Steinwurf zuvor noch intakte Schaufensterscheiben waren. Heiligabend und auch in der Silvesternacht hatten Unbekannte in der Ladenstadt die Schaufenster eines Blumengeschäftes, eines Friseurladens und auch eines Reisebüros zertrümmert.

Bei einigen Geschäftsleuten weckt die Zerstörungswut in dem Viertel schlimme Erinnerungen. In der Silvesternacht 2007 hatten um die 100 Personen in der Ladenstadt randaliert, 20 Polizisten waren notwendig, um die Situation rund um den Hochheider Markt wieder zu beruhigen. Ein Modellprojekt zur Gewaltprävention und auch die Präsenz einer sogenannten Hundertschaft der Polizei waren die Folge der Krawallnacht von Hochheide.

Im vergangenen Jahr hatten mehrere jugendliche Randalierer dann das Schaufenster eines Schuhladens an der Moerser Straße zertrümmert und Böller hinein geworfen: Sachschaden geschätzte 10.000 Euro. Jetzt also wieder Randale?

Sicherung des Ladens

Von ähnlichen Auswüchsen wie vor vier Jahren könne diesmal in Hochheide keine Rede sein, heißt es von der Polizei. Man habe die Präsenz in dem Viertel damals sehr erhöht, seitdem herrsche rund um die Kirchstraße überwiegend Ruhe. „Es gab eine Sachbeschädigung Heiligabend und zwei an Silvester“, sagt Polizeisprecher Ramon van der Maat. Täter seien in beiden Fällen nicht ermittelt worden. Auch Werbegemeinschafts-Vorstand Helmut Oberreiter sieht keinen Zusammenhang mit der Silvesternacht von 2007, „es war ruhig hier.“

Marianne und Goetz Preuß, sie führen ein Reisebüro in der Ladenstadt, trösten die Aussagen von Polizei und Werbegemeinschaft nur wenig:„Die Ecke hier ist dunkel und mehr oder weniger unbeobachtet“, sagt Marianne Preuß. Die Scheiben ihres Ladens haben jede Menge Risse, der Fensterdicke ist es zu verdanken, dass die Inhaber keine Scherben aufkehren müssen. Die Erneuerung der Scheiben kostet um die 1000 Euro, es sind Spezialanfertigungen mit entsprechender Lieferzeit.

Das Ehepaar Preuß ärgert sich über ihren Vermieter, der sei ihnen in Sachen Sicherung des Ladens bisher in keiner Weise entgegengekommen. Die Finanzierung eines massiven Rolltors könne man nur gemeinsam stemmen. Anderenfalls würde man überlegen, den Standort Hochheide zu verlassen, es ginge um die Kunden, einige fühlten sich nicht mehr wohl in der Ladenstadt.

Einkaufswagen sollen nicht gesichert sein

Weiteres Ärgernis im Viertel: Die Einkaufswagen des Kaufland-Supermarktes sollen nicht ausreichend gesichert sein. Per Chip könnten sie Tag und Nacht aus der Reihe genommen werden, um dann als Wurfgeschosse zu dienen. „Auch die Fahrradständer sind nicht gesichert, einer ist in unserem Schaufenster gelandet“, sagt Goetz Preuß.

Helmut Oberreiter will mit den Kaufland-Verantwortlichen sprechen. Laut seiner Aussage ist es ein leichtes, die Wagen-Reihe mit einer verschließbaren Querverstrebung auszustatten. Kaufland sagte Montagabend, dass man prüfen wolle, wie man Fahrradständer und Einkaufswagen besser sichern könne.