Duisburg-West. Angela Puxi begann mit 14 Jahren, Saxofon zu spielen, war Teil einer Teenager-Band, brachte es zu den Olympischen Spielen - und möchte im kommenden Jahr eine CD aufnehmen. Eine Vollblutmusikerin eben.

„Als ich 14 war und das erste Saxofon in Händen hielt, wusste ich sofort, das ist mein Instrument.“ Angela Puxi ist Vollblutmusikerin, lebt im Duisburger Westen und war sogar bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking dabei - als Musikerin in einem Trio, das im „Club of Champions“ spielte, einer Einrichtung privater Medien und Firmen.

Organisiert hatte diesen Job der Kölner Schlagzeuger Willy Ketzer, hiesigen Musikfreunden durch seinen Auftritt mit der Pianolegende Paul Kuhn ein Begriff. Angela Puxi: „Ich hatte während der drei Olympiawochen viel Freizeit, musste nicht jeden Tag spielen und konnte Peking gut kennen lernen, Mit dem Rad, das ich mir für umgerechnet 25 Euro gekauft habe.“

Teenagerband in Moers

Allerdings: die Mentalität der chinesischen Bevölkerung blieb ihr fremd. „Ich hatte den Eindruck, dass negative Antworten dort grundsätzlich verpönt sind. Als ich einmal einem Taxifahrer ein Schild mit meinem Fahrtziel zeigte, nickte er begeistert und lud mich zum Einsteigen ein.“ Nach etlichen Kilometern war das Ziel immer noch nicht erreicht. Der Telefonkontakt mit einer Übersetzerin in der Taxizentrale ergab, dass der gute Fahrer überhaupt nicht lesen konnte - und auch den Bestimmungsort seines Fahrgastes nicht kannte.

Der Kontakt zum Saxofon, das ist ein Holzblasinstrument wegen des am Mundstück befestigten Holzblättchens, ergab sich, als ihr Bruder ihr eine Kassette mit Musik von Grover Washington mitbrachte, auf der auch das benannte Stück „The two of us“ veröffentlicht war. „Diese Musik hat mich aufgewühlt und innerlich bewegt.“

Der Weg zur Bühne war kurz. Schon ein paar Monate nachdem sie auf ihrem eigenen Instrument die ersten Töne geblasen hatte, spielte sie mit einer Teenagerband in Moers. Nach dem Abitur, keine Frage, schloss sich ein Musikstudium an, in Dortmund und in Arnheim. Auch klassische Partituren studierte sie. „Das ist eine vollkommen andere Spielart.“ Die Tonbildung erfahre einen anderen Prozess. „Beim Jazz und Pop kann man die Töne schleifen, unsauberer spielen. Bei der Klassik wird ganz sauber gespielt, ohne Luft im Ton, aber bestimmten Regeln folgend.“

Deutsch-Italienerin vom Niederrhein

Die Schulzeit vor dem Studium war nicht immer ein Honigschlecken: „Meine Eltern sind Zuwanderer. Ich war damals das einzige ausländische Mädchen in der Klasse auf dem Gymnasium. Da hatte ich oft den Eindruck, meine Leistungen würden strenger beurteilt als andere. Deshalb war meine eigene Haltung, ich müsste mehr bringen als andere.“ Hat sie dann auch: Die Durchschnittsnote von 1,9 im Abitur spricht für sich. Wo sie hingehört, weiß sie heute ganz genau: „Ich bin Deutsche und Italienerin, ich lebe gern hier am Niederrhein.“

Das Geheimnis ihrer Musik? „Die Leute spüren die Musik bei einem Liveauftritt. Ich berühre sie im Herzen.“ Zukunftspläne? „Ich möchte 2011 gerne ein CD aufnehmen. Da gibt es Kontakte mit einem Produzenten.“

  • Weitere Informationen über Angela Puxi gibt es auf ihrer Internetseite.