Duisburg. . Jazz aus New Orleans spielte der Weltklasse-Trompeter Duke Heitger mit seinem Septett in der Reihe „Jazz Live“ im Duisburger Hof. Die Zuschauer aus ganz Deutschland waren von flotten Ragtimes und Klassikern wie “High Society“ begeistert.

Die Alligatoren aus den Sümpfen begeben sich bei Mondenschein gerne in das Nachtleben von New Orleans. Nicht weil dort die fettesten Musiker sind, sondern weil hier der Jazz auch nach 100 Jahren immer noch genießbar ist. Aus der Stadt am Mississippi war jetzt der Weltklasse-Trompeter Duke Heitger zu Gast, um sich mit seinem hochkarätigen Septett in der Reihe „Jazz Live“ im Duisburger Hof zu präsentieren.

Dabei spielte der mit 43 Jahren noch recht junge Star des Traditional Jazz vor vollem Haus und Besuchern aus ganz Deutschland, die die in der Jazz-Szene hoch gehandelte Band ansonsten in Europa nur selten erleben dürfen. Mit der Verpflichtung von Heitger und seinem Dream Team konnte sich Veranstalter Bernd Albani einen alten Traum erfüllen.

Band stellte sich mit Ragtime vor

Das Hot Jazz Septett eröffnete den Abend mit einem flotten Ragtime, bei dem sich die Musiker der Band erst einmal vorstellen durften. Der australische Gitarrist David Blankhorn ließ Django Reinhard durchklingen. Und im wohlklingenden und erdigen Posaunenspiel des Alt-Stars Dan Barrett, der bereits mit Benny Goodman und im Film „Cotton Club“ spielte, ist die ganze Seele des New Orleans zu spüren.

Es folgte der Klassiker „High Society“ mit dem wunderbar perlenden Pianospiel von Bernd Lhotzky, dem deutschen Gast des Ensembles, und dem klaren und scharfen Trompetensound von Duke Heitger, der seine Kunst ansonsten im Trio auf dem Mississippi-Dampfer „Natchez“ jazzverliebten Touristen anbietet. Zudem gilt Evan Christopher als einer der gefragtesten Klarinettisten der Welt, der obendrein noch ein großartiges Tenorsaxofon im Stil der alten Meister spielt. Standards wie „Diane“ und „Beans in the boys“, ein technisch anspruchsvolles Werk von Coleman Hawkins, sorgten für spontanen Beifall.

Solistische Kunststücke

Und wenn Gitarrist David Blankhorn Louis Armstrongs „I come on the waterfront“ singt, dürfte sein deutscher Kollege Till Brönner vor Neid erblassen. Solistische Kunststücke, die aber nur in diesem hochprofessionellen Ensemble möglich sind, in dem sich rhythmisch mit Bassist Kerry Lewis und Drummer Jeff Hamilton zwei weitere Ausnahmemusiker befinden. Die Freunde von Swing, Dixie und New Orleans erleben einen unvergesslichen Abend mit einer sympathischen Band, der Starallüren fremd sind.