Duisburg. .

Kabel-Diebe haben am Dienstag den Bahnverkehr im Duisburger Westen über Stunden lahmgelegt. Erst am Nachmittag war die Störung behoben und der Personenverkehr über den Bahnhof Rheinhausen rollte wieder nach Plan.

Ein Stromausfall und eine Störung in der Telekommunikation hat den Bahnhof Rheinhausen seit dem späten Dienstag Vormittag fast komplett lahm gelegt: „Seit 11.40 Uhr konnten die Signale nicht, wie es sonst üblich ist, automatisch geschaltet werden, sondern jeder Lokführer musste sich einzeln vom Fahrdienstleiter seine Durchfahrt genehmigen lassen“, bestätigt Bahn-Sprecher Gerd Felser. Und weil auch die Kommunikation zwischen Bahnen und Leitstand gestört war, ging alles nur per Handy.

Erst am frühen Abend stellte sich heraus, was es mit dem Ausfall auf sich hat: Metalldiebe haben der Deutschen Bahn schlichtweg das Signalkabel geklaut. Kein leichtes Unterfangen: Das dicke Kabel aus reinem Kupfer, über das sowohl die Signalsteuerung als auch die Kommunikation läuft, liegt unter der Erde. „Da muss schon einer genau gewusst haben, wo das Kabel entlang läuft“, wundert sich auch der Bahnsprecher. Stolze 30 Meter haben die Diebe ausgebuddelt und abgetrennt.

Kabel wird bis zum Betriebsbeginn am Mittwochmorgen neu verlegt

Der Ausfall hat zu zahlreichen Verspätungen geführt. „Manche Züge mussten umgeleitet, einige vor Rheinhausen gestoppt werden“, berichtet Felser. Abgesehen davon, dass einige Kurztakte nicht bedient werden konnten, habe die durchschnittliche Verspätung am Nachmittag aber unter zehn Minuten betragen.

Betroffen waren der Regionalexpress RE11 von Dortmund über Rheinhausen nach Krefeld, die Regionalbahn RB33 von Wesel über Rheinhausen und Krefeld nach Aachen sowie die von der privaten „NordWestBahn“ betriebene RB31 von Duisburg über Rheinhausen, Rumeln und Trompet nach Xanten.

Der Ausfall der automatischen Steuerung lässt sich allerdings nicht ohne weiteres beheben, schließlich muss das Kabel neu verlegt werden. „Wir werden damit bis zum Betriebsbeginn am Mittwochmorgen beschäftigt sein“, sagt Bahn-Sprecher Felser.

Der Metall-Diebstahl im Duisburger Westen nimmt inzwischen bizarre Auswüchse an. Aus leerstehenden Gebäuden werden Stromleitung geklaut, selbst die Dachrinnen an einer Kirche wurden schon abmontiert, zuletzt hatten Metalldiebe sogar zahlreiche Kunstwerke und Skulpturen aus öffentlichen Parks entwendet.