Rheinhausen. Ein Projekt des Lions Clubs an Grundschulen will dafür sorgen, dass nicht schon Erstklässler zum Glimmstängel greifen. Dafür spendete der Club jetzt 40.000 Euro. Eine Klasse der Beethovenschule geht schon ins vierte Projektjahr.

Die Abhängigkeit von Zigaretten, Alkohol und Drogen gefährdet nicht nur Erwachsene und Jugendliche, sondern auch Kinder. Studien zufolge haben bereits Erstklässler schon ihre erste Zigarette und das erste Bier hinter sich. „Es sind Einzelfälle. Bei uns ist auch noch nichts vorgekommen“, sagt Mareike Dohren, Lehrerin an der Grundschule Beethovenstraße. Aber trotzdem muss man vorbeugen: An der Schule läuft seit sieben Jahren das Projekt „Klasse 2000“, das sich bundesweit der Gesundheitsförderung sowie der Sucht- und Gewaltprävention verschrieben hat. Die Beethovenschule ist eine von zwei Pilotschulen im Bezirk.

Flächendeckend an Schulen herangetreten

Der Lions Club Rheinhausen, der im Vorjahr sein 40-jähriges Bestehen feierte, spendete jetzt 40 000 Euro, damit das Projekt flächendeckend eingeführt werden kann. „Wir sind an alle 13 Grundschulen in Rheinhausen und Rumeln-Kaldenhausen herangetreten“, sagt Club-Präsident Peter Schminke. Neun haben die finanzielle Hilfe des Clubs angenommen, eine zehnte fand sich in Homberg. „Wir sind mit Rheinhausen verbunden. Unsere Aktionen sollen der Region zugute kommen.“ Sich für „Klasse 2000“ zu entscheiden, sei nicht schwer gefallen, sagt Schminke.

Der Lions Club unterstützt das Projekt seit 2001 und die Beethovenschule habe viele Jahre gute Erfahrungen damit gemacht. „Wir haben uns in den vergangenen Jahren aber kräftig angestrengt, um die 40 000 Euro zusammen zu bekommen“, sagt der Präsident. Mitglieder hatten anstelle von Geburtstagsgeschenken um Spenden gebeten oder einen eigenen Adventskalender herausgebracht, oder Basare veranstaltet wie den Herbstmarkt im Johanniter-Krankenhaus.

Spezieller Unterricht in 22 ersten Klassen

Mit der Spende beginnen in den zehn Schulen nun 22 erste Klassen mit dem speziellen Unterricht, der bis zum Ende der vierten Klasse läuft. Sechs Jahre lang ist das Projekt gesichert, auch danach will der Lions-Club den Schulen weiter helfen. „Uns ist an der Persönlichkeits- und Gesundheitsförderung der Schüler gelegen“, sagt Schminke. „Wir wollen sie selbstständig machen, sie gegen Suchtgefahr stärken und beim Aufbauen sozialer Kontakte helfen.“

Die Klasse 4b der Beethovenschule geht inzwischen ins vierte und letzte Projekt-Jahr. Die Schüler haben gelernt, wie man sich gesund ernährt, sie kennen die Gefahren von Suchtmitteln und können sich gegen Gruppenzwang wehren. Über Verlockungen der Werbung haben sie ebenso mit ihrer Lehrerin gesprochen wie über elementare Werte wie Familie und Freunde. „Der Redebedarf ist sehr groß“, sagt Mareike Dohren. Das Projekt zeige Wirkung: Im Vergleich zur Statistik würden Schüler der „Klasse 2000“ erst später Zigaretten und Alkohol testen. „Dies ist für deren weitere Entwicklung und letztlich für Rheinhausen ein Gewinn“, sagt Peter Schminke.