Duisburg-Rheinhausen. .

Die teilweise Sonnenfinsternis am Dienstag war etwas für Frühaufsteher. Eine kleine Gruppe von Astronomiefreunden verfolgte das Schauspiel dennoch in der Rudolf-Römer-Sternwarte in Rheinhausen - und freute sich schließlich über gute Bedingungen.

Das astronomische Großereignis am Dienstag war etwas für Frühaufsteher: Um 8.02 Uhr schob sich der Mond langsam vor die Sonne - die zu diesem Zeitpunkt in unseren Breitengraden noch gar nicht aufgegangen war.

Erst um 8.36 Uhr erhob sich das Zentralgestirn unseres Planetensystems langsam über den Horizont in Richtung Firmament. Und da hatte der felsige Trabant sich schon etwas weiter in ihren Schatten geschoben. Um 8.50 Uhr schließlich war der Höhepunkt dessen erreicht, was Astronomen eine „partielle Sonnenfinsternis“ nennen.

Lichtdurchlässige Spezialfolie für gefahrlosen Blick

Von tatsächlicher Finsternis konnte allerdings keine Rede sein. Auch wennein großer Teil der Sonnenscheibe vom Mond abgeschattet war, um- und überstrahlte sie den störenden Fremdkörper dermaßen dominant, dass man nur mit halb lichtdurchlässiger Spezialfolie gefahrlos einen Blick auf die untypische Sichelform erhaschen konnte.

Genau dazu hatten sich einige wenige Aktive von der Rheinhauser „Rudolf-Römer-Sternwarte“ in ihrem vereinseigenen Observatorium auf dem Dach des Krupp-Gymnasiums versammelt. „An einem normalen Schultag“, glaubt der Vorsitzende Rolf Hembach, „wären garantiert jede Menge naturwissenschaftlich interessierte Schüler dabei gewesen. Als wir hier 1999 eine totale Mondfinsternis beobachteten, mussten wir sogar Monitore auf den Fluren aufbauen, weil der Platz im Observatorium nicht reichte.“

Aber am Dienstag, mitten in den Weihnachtsferien, war die Motivation, um acht Uhr früh zur üblichen Wirkungsstätte zu kommen, dann doch nicht gegeben: Genau einen Schüler konnte Hembach begrüßen. Und der kam auch noch von der anderen Rheinseite.

Hervorragende Bedingungen

Mit dem per verspiegelter Filterfolie abgedunkelten Linsenteleskop mit zwei Metern Brennweite, das laut Hembach reicht, „um die Mondoberfläche mit einer Kleinbildkamera detailliert abzulichten“, sowie mit einem Projektionsteleskop, das ein Abbild der Sonnensichel zum gefahrlosen Betrachten auch ohne Schutzbrille auf eine Pappwand wirft, rückten Hembach und seine wenigen nicht morgenmuffeligen Mitstreiter der Sonnenfinsternis auf den Pelz. Und hatten, entgegen der Wettervorhersage, hervorragende Beobachtungsbedingungen. Allerdings erst gegen halb zehn: Zuerst standen die hohen Bäume des Volksparks im Blickfeld, dann hatten sich doch noch ein paar Wolken vor die Sonne geschoben. Als die sich aber verflüchtigt hatten, gelangen den Aktiven unvergessliche Blicke, nicht nur auf die Finsternis sondern auch auf die zur Zeit sehr aktiven Sonnenflecken.

Das noch junge Jahr hat für die Sterngucker noch einen Höhepunkt in petto: Am 15. Juni steht eine totale Mondfinsternis an. Und zwar von 19.25 bis 23.04 Uhr unserer Zeit. Da haben dann auch Morgenmuffel etwas von.