Duisburg-Homberg. Das Interesse am geplanten Schulneubau der Erich-Kästner-Gesamtschule Homberg ist immens. Diese Fragen beschäftigen die Duisburger zum Thema.

Ist an Hochwasserschutz gedacht? Wie stellen Sie sich die Verkehrsführung vor? Was ist mit Bodenverunreinigungen oder im Störfall? Viele Fragen stellten die Besucherinnen und Besucher zu Beginn der Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Homberg/Ruhrort/Baerl. Denn das Interesse am geplanten Schulneubau der Erich-Kästner-Gesamtschule ist immens.

Um die 70 Personen sind am Donnerstagabend in die Schule gekommen, um sich über den „Bebauungsplan Nr. 1289 Alt-Homberg, Baumstraße“ und die „Änderung des Flächennutzungsplans Alt-Homberg“ zu informieren. Die BV ermöglichte eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit.

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Frederike Rode vom Unternehmen Stadtplaner Part aus Hamburg, das mit dem Projekt beauftragt wurde, stellte das Plangebiet vor. Es liegt zwischen der Moerser Straße im Norden, der Duisburger Straße im Osten, der Eisenbahnstraße im Süden und der Südstraße im Westen. Ziel ist es, die Schule, die jetzt an zwei Standorten ihren Platz hat, zusammenzuführen. Dazu muss planungsrechtlich allerdings ein Bebauungsplan aufgestellt und der Flächennutzungsplan geändert werden. Mehrfach betonte Frederike Rode, dass zurzeit nichts festgezurrt und die Entwicklung in allen Punkten „absolut ergebnisoffen“ ist.

Erich-Kästner-Gesamtschule Duisburg: Wie der Neubau aussieht, ist noch unklar

Wichtig ist neben den planungsrechtlichen Voraussetzungen für einen Neubau der Gesamtschule die Sicherung der bestehenden Wohn- und Gewerbebebauung, die Sicherung der Grünverbindungen und die Weiterentwicklung der Erschließung für den Verkehr im Bereich Baum-/Eisenbahnstraße. Weder ist zurzeit klar, wie das neue Schulgebäude aussehen, noch wie der Verkehr durch das Viertel gelenkt werden soll.

Das ist tatsächlich noch ein brisanter Punkt, denn die Baumstraße ist abgebunden. Auf einen Schildbürgerstreich der Vergangenheit wies ein Anwohner hin. Für 800.000 Euro habe die Stadt den südlichen Teil der Straße vor Jahren ausgebaut. Aber das Navi führt die Autofahrer genau daran vorbei. „Der Verkehr kommt immer von der anderen Seite.“

Die Erich-Kästner-Gesamtschule an der Ehrenstraße in Duisburg-Homberg.
Die Erich-Kästner-Gesamtschule an der Ehrenstraße in Duisburg-Homberg. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Ein Knackpunkt ist auch, das Gewerbegebiet verträglich mit dem Schulbetrieb zu planen. Denn das Busunternehmen „Der Homberger“ hat seinen Sitz an der Baumstraße 20. Für die im Augenblick wenig nachvollziehbare Verkehrsführung muss eine vernünftige Lösung gefunden werden. Zumal später an der Schule noch einige weitere hundert Schülerinnen und Schüler untergebracht werden müssen.

Schulneubau in Duisburg-Homberg: Ein Radweg ist geplant

Denn die beiden Standorte Ehrenstraße und Feldstraße sollen ja zusammengeführt werden für dann circa 1180 Schüler, 140 Lehrkräfte und 70 sonstiges Personal. Da ist Logistik gefragt. „Man muss ja auch bedenken, dass hunderte von Eltern ihre Kinder irgendwo an der Schule absetzen“, mahnte ein Besucher.

Frederike Rode erklärte, dass man einen Radweg plane, durch den die Kinder die Schule gut erreichen können. Vor allem wolle man den Standort in das vorhandene Grün einplanen und auch einen Weg am Schulgebäude für die Öffentlichkeit schaffen. Die Zweifachsporthalle soll durch außerschulischen Vereinssport genutzt werden können. Dieselbe Öffnung für die Allgemeinheit ist auch für die Mensa als Café für die Bürger gedacht.

Ein Privatgelände in unmittelbarer Nähe zur Schule, ein Gelände von 18.000 qm, möchte der Besitzer außerdem als Gewerbefläche reaktivieren. „Wenn die Schule Platz brauche, könne man einen Teil verkaufen“, erklärte der Vertreter des Eigentümers, ein Stadtplaner. „Das müsse dann natürlich zu einem angemessenen Preis von der Stadt abgekauft werden.“

Neue Gesamtschule in Duisburg-Homberg: Ist Hochwasser ein Problem?

Auch die Problematik bei Hochwasser wurde angesprochen. „Ja, Duisburg liegt zum Teil tiefer als der Rhein“, sagt die Hamburger Planerin. Man habe auch immer ein Extremhochwasser-Ereignis im Blick. Patrick Huhn, bei der Stadtverwaltung für Verkehrs- und Stadtplanung zuständig, betonte, dass alle ein Problem hätten, wenn die Sicherungsmaßnahmen nicht standhielten. „Aber wir prüfen und befestigen ständig unsere Deiche. Wir tun alles dafür, dass nichts passiert.“

Frederike Rode vom Unternehmen Stadtplaner Part aus Hamburg stellte das Plangebiet in Homberg interessierten Duisburgerinnen und Duisburgern vor.
Frederike Rode vom Unternehmen Stadtplaner Part aus Hamburg stellte das Plangebiet in Homberg interessierten Duisburgerinnen und Duisburgern vor. © Redaktion | Eva Ardnt

Genauso sei es mit möglichen Störfällen durch die Industrie, die auch die Bürger immer wieder beschäftigen. Da hieß es von Seiten der Stadt: Bisher seien die Kinder am Standort Feldstraße überhaupt nicht geschützt. Da heißt es nur, Fenster zu und Luft anhalten. Bei einem Schulneubau würden aber natürlich Schutzmaßnahmen eingebaut.

Eins stellte die Schulleiterin zum Schluss klar: „Wir freuen uns alle auf eine neue Schule. Uns ist es vor allem wichtig, mit den unmittelbaren Nachbarn weiterhin gut zu leben.“ Für die Einstellung gab es viel Applaus.